Montag, 18. Februar 2013
Gentechnik-Seilschaften: Außerordentlicher Newsletter am 14.2.2013
************www.biotech-seilschaften.de.vu**************
DARF GERNE WEITERGELEITET WERDEN ... GANZ ODER TEXTWEISE
*************Verfasst von: Jörg Bergstedt***************
Hallo,
so schnell sollte es nicht schon wieder einen Newsletter geben. Aber
bevor die Gerüchte ins (gv?)Kraut schießen, schnell ein neuer
Gentechnik-Newsletter. Anlass: Ich bin seit ca. eineinhalb Jahren
komplett telefonisch abgehört worden – angeblich wegen Tatverdachts
im Zusammenhang mit den beiden spektakulären Überfällen auf die
Felder in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Tatsächlich
(weil Verdachtsmomente überhaupt nicht zu erkennen sich) aber wohl
zur Ausforschung der gentechnikkritischen Szene – und das unter
Zustimmung von RichterInnen in Magdeburg. Also dürften viele von
Euch jetzt klar haben: Ja, wenn wir in den vergangenen zwei Jahren
telefoniert haben, wurde das wohl mitgehört und mitgeschnitten. Egal
ob mit JournalistInnen, AnwältInnen oder ich selbst als Journalist
oder Verteidiger – da gab es keine Grenzen.
Bislang liegen wenig Informationen zu den Vorgängen vor. Alles, was
ich weiß (und damit auch eine Korrektur der schlampigen Recherche
des selbst betroffenen FR-Redakteurs), ist in den Bericht auf
Indymedia eingeflossen. Wer es genauer wissen will:
http://de.indymedia.org/2013/02/341556.shtml.
Das war das Wichtige. Ansonsten – wo ich das schon rumschicke, auch
noch ein paar News … zur Lage der Felder gibt es die Meldung, dass
BASF tatsächlich das Feld zurückgezogen hat, welches in Limburgerhof
geplant war. Außerdem haben wohl auch Landesbehörden jetzt grünes
Licht für den Impfstoffversuch an Pferden in Mecklenburg-Vorpommern
gegeben. Ansonsten keine Veränderungen zum letzten Newsletter.
Beste Grüße aus der Projektwerkstatt in Saasen … Jörg B.
P.S. Wer weiterhin die Infos aus den Gentechnik-Seilschaften
erhalten will und noch nicht für den Newsletter angemeldet ist,
sollte das tun – per Formular auf www.biotech-seilschaften.de.vu
oder Mail an saasen@projektwerkstatt.de.
P.S. Wie immer das Nachwort: Von der Broschüre „Organisierte
Unverantwortlichkeit“ und dem Buch „Monsanto auf Deutsch“ sind noch
genügend Bestände vorhanden. Bestellungen über das Infoformular auf
unserer Internetseite www.biotech-seilschaften.de.vu, unter
www.aktionsversand.de.vu oder in der Projektwerkstatt. Da andere
Verlage – teilweise mit erstaunlich widerlichen Unhöflichkeiten –
die brisanten Botschaften nicht verlegen wollten, wird „Monsanto auf
Deutsch“ wohl erstmal die einzige Enzyklopädie der
Agrogentechnik“mafia“ bleiben. Bestellseite www.aktionsversand.de.vu.
Und: In der Projektwerkstatt und anderen Aktionshäusern sind immer
wieder Sachspenden gefragt. Auf der Seite
www.projektwerkstatt.de/gesucht findet Ihr eine Liste. Wer was
Passendes übrig hat ... wir freuen uns!!!
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NEUES AUS DEN SEILSCHAFTEN
Journalismus wird immer oberflächlicher
Magazine leben von Anzeigeneinnahmen, LeserInnen wollen einfache
Kost. Das verändert die Art, Reportagen und Texte zu schreiben.
Inzwischen sind viele RedakteurInnen einfach nur noch strohdumm,
d.h. sie kennen sich in ihren Themen überhaupt nicht aus und
schreiben irgendwas. Wer das mal besichtigen will, kann sich den
ARD-Presseclub im Januar 2013 angucken, wo ein FAZ- und ein
Spiegelfachredakteur einen Unsinn zusammenstammeln, dass einem die
Worte fehlen. So meinte der FAZler: "Wir wollen die Landwirtschaft
in Südamerika stärken" - und meinte damit Importe, also das gv-Soja,
welches kontinentweit BäuerInnen und Regenwald verdrängt. Der
Spiegelredakteur bezeichnete Biolandbau pauschal als "Esoterik" und
lobte chemische Lebensmittelzusätze als Fortschritt.
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/311790_presseclub/13191688_klasse-fuer-die-reichen-masse-fuer-die-armen-?buchstabe=P
Prof. Dr. Jany
Er gehörte immer zu den Postensammlern der deutschen
Gentechnikseilschaften. Dabei gelang es ihm, gleichzeitig in einer
Bundesbehörde zur Lebensmittelüberwachung (MRI) zu arbeiten und
Vorsitzender eines Lobbyverbandes pro Gentechnik (WGG) zu sein.
Jetzt ist er pensioniert, aber sammelt weiter. Er leitet die
Arbeitsgruppe für Lebensmittelzusatzstoffe der EFSA und ist
Vizepräsident für Forschung und Lehre an der Wadi-International
University, Hwash-Homs (Syrien).
Rukwied jetzt auch FNL-Chef
Wie üblich folgte dem Wechsel auf dem Chefposten des Bauernverbandes
auch der beim Propagandaverein FNL. Ob Heereman, Sonnleitner oder
jetzt Rukwied – sie standen immer auch dem Werbeclub für
agrarindustriellen Umbau vor. Neben Rukwied sitzen dort die Leute
von Raiffeisen, BASF, Bayer & Co. gleich im Vorstand, weitere wie
Monsanto usw. sind Mitglied.
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WEITERE NACHRICHTEN ZUM THEMA
Gv-Mais in Costa Rica verboten
Am 1. Februar hat das höchste Gericht Costa Ricas eine Klage
angenommen, welche die Verfassungsmäßigkeit eines
Pflanzenschutzgesetzes anzweifelt. Dieses Gesetz aus dem
Landwirtschaftsministerium bildete die Grundlage der Entscheidung
der Nationalen Kommission für Biosicherheit, die gentechnisch
veränderten Maissorten MON-88017, MON-603 y MON-89034 des
Saatgutkonzerns Monsanto Delta & Pine Semillas in Costa Rica zuzulassen.
Durch die Annahme der Klage gilt eine einstweilige Verfügung, die
bis zum Ende der gerichtlichen Prüfung die Aussaat genveränderten
Saatguts in Costa Rica verbietet. Mehr:
http://amerika21.de/2013/02/77369/genmais-costarica
Erste Bürgerinitiative auf EU-Ebene … was waren denn die Bisherigen?
Vielleicht haben das einige mitbekommen, dass vor einigen Tagen die
erste europäische Bürgerinitiative zum Abschluss kam. Es ging um
Wasserprivatisierung. Wer erinnert sich noch an die davor? Mehrere
waren zum Thema Gentechnik. Aber welche Zahl kommt vor 1? Ich hatte
immer schon gewarnt, dass Gruppen wie AVAAZ und andere
professionalisierte Verbände ihre Aktivitäten (oft) nur vortäuschen,
um Adressen zu sammeln und Leute zum Spenden zu kriegen.
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WIDERSTAND, AKTIONEN, PROJEKTE
FeldbefreierInnen in Belgien zu Gefängnisstrafen verurteilt
Sie hatten ein Gen-Kartoffeln-Versuchsfeld in Wetteren in Mai 2011
befreit (es war genauer gesagt eine Kartoffel-Tausch-Aktion). Eine
Person wurde zu 6 Monaten verurteilt, weil sie die Aktion - an der
sie sich selbst nicht beteiligte - öffentlich unterstützt hatte.
Schon 3 Tage nach ihrer öffentlichen Stellungnahme, hatte sie ihr
Job an der Uni verloren - "Vertrauensbruch" so die Begründung für
die Kündigung. Wissenschaftler müssen "neutral" sein. "Neutral.",
die verfilzte Gentehnik-mafia bei Behörden und Unis ?
Die Strafen von Termonde (Gerichtsort):
2 X 6 Monate ohne Bewährung + 550 Euro Geldstrafe, 3 X sechs Monate
ohne Bewährung und 6 X 6 Monate auf Bewährung. Hinzu kommen
insgesamt 25 000 Euro Schadenersatz.
An der Feldbefreiung beteiligten sich 2011 um die 400-500 Leute –
vor Gericht stand 11 Leute, die sich der Staat als "Rädelsführer"
aussuchte. 91 "Freiwillige Angeklagten", die aus Solidarität
mitangeklagt werden wollten, wurden vom Gericht abgelehnt. Auf
"Kriminelle Vereinigung" lautet der Schuldspruch!
Quellen (auf Französisch sind die Informationen etwas ausführlicher):
•
http://annalist.noblogs.org/post/2013/02/13/belgien-kriminelle-vereinigung-zerstorte-20-kartoffeln/
•
http://sciencesetavenir.nouvelobs.com/nature-environnement/20130115.AFP0618/ogm-de-six-a-huit-mois-requis-en-belgique-contre-11-faucheurs-volontaires.html
•
http://www.soutienfaucheursbretagne.fr/article-belgique-jugement-proces-des-ogm-la-lutte-pour-l-agriculture-durable-est-criminalisee-115278868.html
•
http://www.lavenir.net/article/detail.aspx?articleid=DMF20130213_00267854
Presseinformation aus der Projektwerkstatt, 14.2.2013
Sachsen-anhaltinische Beamte im Dienste der Gentechnik?
Geld und Werbung für Konzerne, wegschauende Überwachungsbehörden
sowie Strafverfahren und Telefonüberwachung bei
GentechnikkritikerInnen machen Sachsen-Anhalt zum letzten El Dorado
der nutzlosen, aber profitablen Technik!
Am Montag, den 18.2., steht der politische Aktivist, Journalist und
Buchautor Jörg Bergstedt wieder einmal vor einem Magdeburger
Gericht. Diesmal hat er den Prozess selbst angezettelt mit einer
Klage gegen die Polizei. Die hatte eine Protestkundgebung vor der
Zufahrt des regelmäßig in Sachsen-Anhalt stattfindenden, größten
Vernetzungstreffen zwischen Behörden, Geldgebern, Regierungen,
Konzernen, Forschung und Lobbyisten mit roher Gewalt verhindert.
Begründung war damals, dass dort eine Demonstration pro Gentechnik
angemeldet worden wäre. Doch von der war nichts zu sehen. Selbst der
Anmelder war meist nicht auf der angemeldeten Versammlungsfläche,
sondern betätigte sich unter anderem bei der Eingangskontrolle und
war gar nicht zu sehen. „Die Demonstration hatte einzig den Sinn,
eine andere Demonstration zu verhindern – Polizei und
Versammlungsbehörde haben das gedeckt“, fast der Kläger sein
Interesse zusammen, diese Praxis der Versammlungsverhinderung durch
Anmeldung von Scheinversammlungen als rechtswidrig einstufen zu
lassen. Eineinhalb Tage hatte die Polizei im September 2011 eine
leere Rasenfläche plus angrenzendem Bürgersteig freigehalten und den
Kläger mit derartiger Gewalt am Betreten gehindert, dass dieser auf
den Asphalt geworden wurde sich am Ellenbogen verletzte.
Hoffnung, vor Gericht zu gewinnen, hat Jörg Bergstedt aber nicht:
„Ich saß vor knapp einem Jahr schon einmal vor derselben Kammer.“
Damals ging es um seine Verhaftung aus einer laufenden Demonstration
heraus – ohne Ausschluss aus der Versammlung und ohne deren
Auflösung. Eigentlich ein klarer Fall, doch Bergstedt erlebte ein
einseitiges Gerichtsverfahren: „Das Gericht hat nicht einmal die
Beklagten und auch keine Zeugen kommen lassen. Es formulierte offen,
keine Fakten zu brauchen.“ Die Bitte um Akteneinsicht wurde
rechtswidrig ausgeschlagen, auch ein Anwalt hatte die Akten vorher
nicht erhalten. „Das mache ich seit 1981 so“, hätte der Vorsitzende
Richter ausgerufen und auch dann, als ein Befangenheitsantrag
gestellt wurde, noch weitergemacht, unter anderem die Sitzung
unterbrochen und wieder neu aufgenommen. Im Urteil sei dann
festgestellt worden, dass in Sachsen-Anhalt das Versammlungsrecht
nicht dem Polizeirecht vorgehe. „Das ist ein spannendes Urteil auch
gerade in Bezug auf das neu diskutierte Polizeigesetz in
Sachsen-Anhalt. Wenn das durchkommt und die Kontrolle durch Gericht
derart wegfällt, ist, gibt es gar keine Grenzen der Willkür von
Einsatzpolizei und Ermittlungsbehörden mehr.“ Bergstedt hat das am
eigenen Leib erfahren: Fast zwei Jahre wurden Telefone an Orten
abgehört, an denen er und eine andere Person tätig waren. Beide
überwachten Personen arbeiten als Journalisten, auch andere
Journalisten waren betroffen. Als Gründe wurden die Teilnahme an
Demonstrationen oder der Erhalt von brisanten Unterlagen durch
anonyme Zusender angeführt. „Hier geht es um Einschüchterung und
politische Justiz“, schlussfolgert Bergstedt, und hofft: „Am Ende
sagen hoffentlich die Verfassungsrichter den industriefreundlichen
Richtern aus Sachsen-Anhalt deutlich, dass Grundrechte auch im Land
der Frühaufsteher gelten!“
Der Prozess findet am Montag, 18.2. um 10 Uhr in Magdeburg
(Verwaltungsgericht, Breite Str. 203-206, Saal 11) statt. Links zu
Klage, Klageerwiderung und anderen Unterlagen finden Sie in der
Terminübersicht www.projektwerkstatt.de/termin.html unter dem 18.2.
********************
Termine zum Thema
Mo, 18.2. um 10 Uhr in Magdeburg (Verwaltungsgericht, Breite Str.
203-206, Saal 11): Verfahren Demonstrant gegen Polizei im
Zusammenhang mit den Protesten gegen das InnoPlanta-Forum 2011. Der
gentechnikkritischen Demonstration wurde ein Platz direkt vor dem
Gentechnik-Hofgut verwehrt, weil dort angeblich eine
Pro-Gentechnik-Demo stattfand. Diese bestand aber überwiegend aus
nur einer Person, phasenweise sogar aus null Personen. Die Fläche
wurde von der Polizei dennoch z.T. gewalttätig verteidigt. Der
Ausgang des Verfahrens ist nicht spannend, solange die aktuell
befasste Kammer zuständig bleibt. Diese hatte in einem ähnlichen
Verfahren bereits festgestellt, dass weder eine Beweisaufnahme noch
eine ZeugInnenvernehmung noch die Anwesenheit der beklagten Polizei
noch eine Akteneinsicht für den Kläger nötig ist, um dessen Klage
abzuweisen. Außerdem vertritt sie die Meinung, dass Grundrechte im
Land Sachsen-Anhalt nicht höher zu bewerten seien als polizeiliche
Anliegen.
Mo, 18.2. um 20.30 im Ökodorf SiebenLinden (nahe Poppau in der
Altmark, Seminarhaus): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch -
Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen"
Do, 21.1. um 20 Uhr in Eberswalde (Tanzsalon Zippel, Puschkinstr.
18): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen
Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen"
Di, 5.3., um 10 Uhr im Verwaltungsgericht Gießen (Marburger Str., 4,
Saal 103): Verfahren wegen Verwehrung der Akteneinsicht zu
Genversuchsfeldern durch das Forschungszentrum Jülich
(Biosicherheits-Förderung)
Do, 14.3. südlich München (Näheres in Kürze hier): Ton-Bilder-Schau
"Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung
und Gentechnikkonzernen"
Fr, 15.3. um 19 Uhr in München (Toberaum, Dachauerstr. 114 im 1.
Stock, Eingang in Hofzufahrt): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf
Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und
Gentechnikkonzernen"
Mo, 15.4. um 19 Uhr in Halle (Näheres folgt): Ton-Bilder-Schau
"Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung
und Gentechnikkonzernen"
Di, 16.4. in Limbach-Oberfrohna (Näheres folgt): Vortrag und
Diskussion "Macht macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von
Umwelt und Herrschaft" (Ref. Jörg Bergstedt, Veranstalter: NABU
Regionalverband)
26. bis 28.4. in der Projektwerkstatt Saasen: Seminar "Gentechnik -
Kritik der Technik oder der konkreten Formen?"
Im Seminar geht es zunächst darum, was Gentechnik eigentlich
bedeutet, was sie bewirkt und wo die Gefahren bestehen. Dabei wird
klar, dass verschiedene Begründungen gegen die Gentechnik existieren
- von Umweltschutz über Gesundheitsgefahren oder rechten Ideologien
bis zur Kritik der Herrschaftsförmigkeit dieser Technik. Dabei wird
deutlich, dass nur einige dieser Gründe prinzipiell die Gentechnik
kritisieren, während andere vor allem ihre konkreten Ausformen und
die Bedingungen, unter denen sie entwickelt wird, kritisieren.
Entsprechend unterschiedlich würden Argumentationen gegen die
Gentechnik und auch Handlungsformen ausfallen. Anmelden und Infos
unter www.projektwerkstatt.de/termine
3. bis 5. Mai in der Projektwerkstatt Saasen
Den Kopf entlasten - von vereinfachten Welterklärungen bis zu
rechter Ökologie
Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das
Finanzkapital macht alles kaputt. Die Überbevölkerung bedroht
unseren Planeten. Gentechnik ist Frankenstein. Gegen Schächten –
auch mit Nazis. So oder ähnlich klingen viele politische
Forderungen. Was sie gemeinsam haben: Sie blenden Machtebenen aus,
verkürzten komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln
des Populismus. Das Seminar soll für skeptisches und genaues Denken
werben – mit drei Schwerpunkten:
1. die Merkmale von einfachen Welterklärungen und rechten
Denkmustern zu klären,
2. konkrete Beispiele (gern auch auf Wunsch von Teilnehmenden) zu
hinterfragen,
3. wie kann mensch sich vor vereinfachtem Denken schützen und solche
„Theorien“ entlarven?
24. bis 26. Mai in der Projektwerkstatt Saasen
Sich einmischen – Akten und Pläne studieren, mitreden und
protestieren vor Ort
Kreative Widerständigkeit ist gut. Meist ist es nicht klug, sich
ständig mit den Herrschenden und Privilegierten zu verbinden, um
kleine Vorteile zu ergattern, aber damit das Ganze selbst zu
unterstützen. Doch unabhängiger Protest bedeutet nicht, zu den
Strukturen des herrschenden Systems ohnmächtigen Abstand zu halten.
Ganz im Gegenteil: In den Kochtöpfen der Macht herum zu rühren,
genau hinzugucken, Interessen zu demaskieren, Vorhaben frühzeitig
und genau zu kennen, verbessert die Handlungsmöglichkeiten. Darum
soll es gehen: Die vorhandenen Beteiligungs- und
Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des bestehenden Systems
kennenzulernen, um sie – neben der direkten Aktion – optimal nutzen
zu können, z.B. Akteneinsichtsrecht, Beteiligung und Klagen bei
Planungen und Behördenentscheidungen, Bürgerbegehren und –entscheide
herbeiführen usw.
--
Verfasst in der
Projektwerkstatt Saasen, 06401/90328-3, Fax -5, 01522-8728353
Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen (20 km östlich Giessen)
www.projektwerkstatt.de/saasen
++ Tagungshaus ++ politische Werkstätten ++ Archive und
Bibliotheken ++ Direct-Action-Plattform ++ Bahnanschluß ++
ReferentInnenangebote ++ Sachspenden gesucht: Was gerade fehlt,
steht immer unter www.projektwerkstatt.de/gesucht ++
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