NPA FORDERT GERECHTIGKEIT FÜR LEONARD Co, SOFRONO CORTEZ UND JULIUS BORROMEO
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Mitteilung des Mt. Amandewin Kommandos der NPA Leyte vom 9. März 2011 (auf Kommunisten-online am 10. März 2011) – Das Mt. Amandewin Kommando der New People's Army Leyte erklärte heute: Es gab kein Gefecht mit Kreuzfeuer, sondern ein reines Massaker beim Töten eines prominenten Botanikers und seiner Mitarbeiter am 20. November 2010. Das 19. Infanterie-Bataillon machte einen Raubzug, nachdem es zuvor schwere Verluste durch die NPA zugefügt bekommen hatte. „Es war keine NPA-Einheit in der Gegend der Energy Development Corporation (EDC) in Kananga, Leyte, am 15. Oktober 2010, als Leonard Co und seine Assistenten vom 19. Infanterie-Bataillon angegriffen wurden“, sagte Genosse Ka Dodong Malaya, Sprecher des Mt. Amandewin Kommandos der NPA. „Die NPA schätzt das EDC-Gelände als nachteilig für ihre Manövrierfähigkeit ein, weil es zu stark vom 19. Infanterie-Bataillon, der Polizei, paramilitärischen CAFGU-Verbänden und privaten Sicherheitsbediensteten bewacht wird. Warum also sollte sich die NPA selbst einem unnötigen Risiko aussetzen, wenn sie bessere Möglichkeiten zum Durchführen taktischer Angriffe hat? Mehr noch, selbst wenn die NPA einen taktischen Angriff zur gleichen Zeit trotz aller genannten Aspekte ausgeführt hätte, dann wäre von ihr das 19. Infanterie-Bataillon nicht angegriffen worden, eben weil Co und die anderen Zivilpersonen durch einen Angriff in eine Gefährdung gekommen wären. Die NPA hält sich streng an die Kriegsgesetze und beachtet die Rechte aller Zivilpersonen.“
Genosse Malaya fügte hinzu, dass es einen Hintergrund für das Massaker gibt, bei welchem Leonard Co, Sofronio Cortez und Julio Borromeo getötet wurden. Das 19. Infanterie-Bataillon befand sich verzweifelt auf einer Such- und Zerstöraktion in Leyte, bei welcher es von der NPA schwerste Verluste zugefügt bekommen hatte. „Die Militarisierung in Leyte verlief parallel zu der auf Samar innerhalb der letzten Monate des Jahres 2010, als der Operationsplan Bantay Laya 2 zum Jahresende abgeschlossen und vom Operationsplan Bayanihan abgelöst werden sollte. Viele Zivilpersonen wurden bei den ausgedehnten militärischen Handlungen in den Städten Albuera, Burauen, Kananga, Cangara und Capoocan mißhandelt. Es ist traurig, dies zu sagen, aber Co und seine Mitarbeiter erlitten das Schlimmste bei all dem, nur weil sie in dem Moment angegriffen wurden, als das 19. Infanterie-Bataillon gerade schwere Verluste durch einen erfolgreichen Angriff der NPA zu verkraften hatte.“
Genosse Malaya sagte, dass das 19. Infanterie-Bataillon seine Niederlagen an gerade jenem Tag zu bemänteln gedachte. Selbst die Medien und die Öffentlichkeit standen der Verlautbarung sehr skeptisch gegenüber, warum angeblich Kreuzfeuer in einem Gefecht die drei Zivilpersonen getötet haben könnte, wo doch das 19. Infanterie-Bataillon jahrelang behauptet hatte, dass es mit der NPA in Leyte vorbei sei. „Das 19. Infanterie-Bataillon lässt die Öffentlichkeit im Dunkeln darüber, dass die revolutionäre Bewegung sich in Leyte vorwärts entwickelt. Im Hintergrund führte dies zu diesem Massaker. Einen Monat vor dem Massaker, am 6. Oktober 2010, griff ein Zug des Mt. Amadewin Kommandos der NPA im Kampfeinsatz befindliche Truppenangehörige des 19. Infanterie-Bataillons im Barangay Salvación in Albuera in Leyte an. Sieben Söldner wurden getötet und zwei Elemente verwundet. Laut Berichten der Aufklärung der NPA war das 19. Infanterie-Bataillon nach dieser Niederlage wie betäubt und versuchte alles, um die Information darüber vor den Medien geheim zu halten, obwohl sehr viele Zeugen vor Ort den Hergang bestätigen konnten. Im weiteren Verlauf der Kämpfe wurden die Mannschaften des 19. Infanterie-Bataillons weiter demoralisiert und gingen immer paranoider und feiger in ihren Einsätzen vor, wie es dann auch wirklich geschah, als Leutnant Ronald Odchimar und seine Truppenangehörigen Co, Cortez und Borromeo am 15. Oktober niederschossen. Diese drei Zivilpersonen, die ihre Ausrüstung bei sich führten, wurden offenbar irrtümlich für kommunistische Kämpfer gehalten, die in einiger Entfernung ihre Gewehre mit sich herumtragen.
„Das 19. Infanterie-Bataillon erlitt noch schwerere Verluste im Dezember. Trotz des Mediendonners nach dem Massaker führte das 19. Infanterie-Bataillon weiterhin militärische Einsätze durch und misshandelte dabei Zivilpersonen in den Städten Kananga, Carigara, Capoocan, Ormoc, Albuera, Baybay, Burauen und Jaro. Diese monatelangen ausgedehnten Einsätze aller verfügbaren Truppenstärken im Zielgebiet liefen bis zum Waffenstillstand der Streitkräfte der Philippinen Ende Dezember. Während das 19. Infanterie-Bataillon seit Monaten herumplünderte, besaß es noch die Frechheit, die NPA in den Medien der Bösartigkeit wegen der Angriffe vom 14. Dezember auf die faschistischen Truppen zu beschuldigen. Das waren zwei Tage vor der von den Streitkräften und der NPA getrennt verkündeten Waffenstillstandsperiode. Bei jenem Angriff zwischen den Barangays Tigbaw und Candigahob in Carigara wurden 10 Söldner getötet und 5 Elemente verwundet. Die Zahl an Getöteten wurde vor den Medien verschwiegen, ist aber bestens bei vielen Leuten im Volk von Carigara bekannt. Selbst die Polizei und Mayor Evi Apostol wissen das bestens, weil das 19. Infanterie-Bataillon Hilfe für seine Toten und Verletzten anforderte.“
Genosse Ka Dodong Malaya brachte sein Beileid für die Familienangehörigen der vom 19. Infanterie-Bataillon ermordeten drei Zivilpersonen zum Ausdruck. Er rief sie auf, Gerechtigkeit einzufordern, weil die Wahrheit auf ihrer Seite ist. „Das Massaker an Leonard Co, Sofronio Cortez und Julius Borromeo ist das I-Tüpfelchen der Straffreiheit, welcher sich derzeit das 19. Infanterie-Bataillon bei seinen Misshandlungen erfreut. Es darf auch nicht vergessen werden, dass heute viele andere Zivilpersonen weiterhin leiden durch das, was von diesem faschistischen Bataillon ausgeht. Dies neben all den mehr als ein Jahrzehnt lang verübten Massakern und anderen vom 19. Infanterie-Bataillon begangenen Menschenrechtsverletzungen. Viele Bauern- und Landarbeiterfamilien leiden heute in Leyte an Hunger, nachdem ihnen die Arbeit auf ihrem Land oder das Verrichten anderer alltäglicher Dinge verboten worden ist, nur unter dem Vorwand, dass sie die NPA unterstützen. Andere Bauern und Landarbeiter wurden gezwungen, die Söldner bei deren gefährlichen militärischen Streifzügen auf Wegen durch das Gelände zu führen. Die Söldner quartieren sich üblicherweise in den Häusern von Zivilpersonen ein, sie nisten in Barangay-Bürgermeistereien und Grundschulen. Dorfbewohner werden oft verhört und belästigt von den faschistischen Elementen.“
Genosse Malaya rief andere Gruppen von Menschen dazu auf, den Kampf für Gerechtigkeit im Fall der Opfer des Kananga-Massakers zu unterstützen und dies auch für die anderen Opfer der Menschenrechtsverletzungen durch das 19. Infanterie-Bataillon zu tun. „Das Massaker an Co, Cortez und Borromeo geschah, als der weit verhafte Operationsplan Bantay Laya nach fast einem Jahrzehnt voller Menschenrechtsverletzungen endete. Aber das Blutvergießen geht weiter, denn der neue Operationsplan Bayanihan richtet sich buchstabengetreu nach dem US-Handbuch für „Aufstandsbekämpfung“. Wie die NPA deutlich gemacht hat: Zivilpersonen werden derzeit zu Zielpersonen der „Aufstandsbekämpfung“ der Aquino-Regierung, erklärtermaßen oder unerklärtermaßen. Daher ruft die NPA das Volk dazu auf, sich zu erheben und für seine Rechte zu kämpfen. Die Straffreiheit für das 19. Infanterie-Bataillon muß ein Ende haben. All seine Menschenrechtsverletzungen müssen untersucht werden. Und das gesamte Bataillon muß demobilisiert werden, weil es ein schwerwiegender Verletzer der Kriegsregeln ist.“#
Quelle: E-Mail der KP der Philippinen an die Redaktion
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