ZAHL INSOLVENZ-BEDROHTER US-BANKEN AUF 840 GESTIEGEN
übersetzt und ergänzt von Jens-Torsten Bohlke, Brüssel
Havanna, 31. August 2010, Cubadebate. (auf Kommunisten-online am 23. September 2010) – Auch wenn sich im gerade endenden Sommer die Aufmerksamkeit zumeist auf die Banken in Europa richtete, steigt gerade in den USA derzeit die Zahl der vom Bankrott bedrohten Banken laut einer Liste der staatlichen Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corp. (FDIC) weiter an. So schätzt diese Einrichtung auf ihrer Website CalculatedRisk trotz Ausstehens amtlicher Angaben für den Monat Juli 2010 ein, dass die Zahl der auf der schwarzen Liste von Konkurs bedrohten US-amerikanischen Banken im 2. Quartal 2010 von 775 auf 829 bis 840 angestiegen ist. (1)
Die FDIC rechnet für 2010 weiter mit einem Anstieg der Bankpleiten gegenüber dem Vorjahr, wo 140 Institute zusammen brachen. Im bisherigen Jahresverlauf stellten sich bereits 118 Pleiten ein. (3)
Faktisch zeigt diese Auflistung außerhalb amtlicher Statistiken, dass die in ihrer Existenz bedrohten Banken 410,3 Milliarden Dollar an Aktiv-Vermögen verwalten und offenbart die Untat in den Händen von Sheila Bair, der FDIC-Vorsitzenden. In einem Bericht des bekannten Analysten Richard Bove von Rochdale Securities bestätigt dieser Fachmann, dass die FDIC „ihrer Fehler nie anerkannt hat“ und zeigt mit dem Finger direkt auf Bair mit den Worten: „Sie weiß, dass da etwas nicht funktioniert, aber sie kann es nicht lösen.“ (1)
Die Figur Bair ist seit Juli 2006 auf ihrem Posten. Sie ist immer am Abschusshebel gewesen und wurde von ihren Fachkollegen wie dem Staatssekretär für Finanzen Tim Geithner als eine politische Figur anstelle einer Geschäftsführerin gesehen, die damit betraut ist, sich mit den tausenden regionalen und örtlichen Banken in ihrem Arbeitsbereich herumzuschlagen. Sogar das Buch „Too Big To Fail“ („Zu Groß Zum Scheitern“) des Journalisten Andrew Ross Sorkin von der New York Times enthüllt die Kontroversen zwischen dem damaligen US-Finanzministers Henry Paulson (2) und der FDIV-Vorsitzenden. (1)
118 Banken gerettet
Bis heute hat die FDIC schon insgesamt 118 Banken gerettet. Allein am vergangenen Freitag musste bei insgesamt 8 Banken durch US-Bundesbehörden interveniert werden. Was zu Spott führte, weil viele darauf verweisen, dass die FDIC durchschnittlich pro Woche bei 8 Banken interveniert. (1)
Das Problem in dieser ganzen Sache besteht nun darin, dass bei diesem hohen Tempo an Konkurskrisen die FDIC selbst derzeit ohne Mittel da steht. Allein die letzte Woche an Bankenrettungen kostete die FDIC insgesamt 473,5 Millionen Dollar. Und man muss sich daran erinnern, dass sie das letzte Quartal 2009 mit roten Zahlen beendete: fast 20,9 Milliarden Dollar Verlust wurden ausgewiesen. (1)
Forderungen an die Banken
Um diese Lage zu korrigieren, entschied Blair, von den Banken im Bereich der FDIC Erhöhungen für die Gebühren zu verlangen, welche die Banken zahlen, um von der Regierung rückversichert zu sein. Das heißt, dass sie es schaffte, ca. 45 Milliarden Dollar an Gebühren einzutreiben. Diese besagte Summe muss die Rettungskosten für die nächsten 36 Monate abdecken und darüber hinaus die Löcher im Haushalt der FDIC stopfen. (1)
Mit diesem Tempo von 8 Interventionen pro Woche und einem langen Weg nach vorn glauben viele, dass Bair bald einen Kassensturz machen muss. Unterstellt wird dabei, dass die Zahl der gefährdeten Banken nicht weiter ansteigt. Einer von 10 US-Amerikanern jedoch kann seine Hypothekenschulden nicht mehr bedienen. Dies berichtet die Vereinigung der Hypothekenbanken, die Pfändungen steigen also weiterhin an. Und den Hypothekenbanken bleibt weiterhin immer mehr Hinterlassenschaft an schwerverkäuflichen Häusern. (1)
Quellen:
(1) http://www.cubadebate.cu/
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Paulson
(3) http://www.finanznachrichten.de/
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