Sonntag, 9. August 2015

Von der Utopie zur Wissenschaft: Warum wissenschaftlicher Kommunismus?

Seit Jahrhunderten, ja Jahrtausenden gibt es Utopien für ein gerechtes Leben ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Diese Utopien stützten sich auf eine idealistische Moral, auf Religion und fromme Wünsche. Seit Jahrtausenden kämpften die Menschen auch darum der Natur ihre Gesetzmäßigkeiten abzuringen, um sie besser zu verstehen und schließlich auch um im Kampf der Menschen mit der Natur mehr Sicherheit und eine bessere Produktion zu erreichen. Die Leitsätze für wissenschaftliche Erforschung und Erkenntnis entwickeln sich Schritt für Schritt mit immer besseren Ergebnissen. Es zeigte sich Anfang/Mitte des 19. Jahrhunderts, nachdem schon mehrere Jahrhunderte zuvor im Kampf gegen die klerikale Reaktion klar bewiesen wurde, dass die Erde keine Scheibe, sondern eine Kugel ist, dass sich aus einfachsten Formen der Materie, die sich bewegt, entwickelt und an bestimmten Punkten jeweils eine neue Etappe erreicht, kompliziertere Formen der Materie, das Leben und aus dem Tierreich das menschliche Leben entwickelt hat. Auch die Entstehung der Erde, so zeigte sich beweiskräftig, war kein einmaliger Schöpfungsakt, sondern ein komplizierter Millionen Jahre umfassender Prozess. Diese Ergebnisse und die dabei verwendeten Methoden der Naturforschung basierten zunehmend auf streng materieller Tatsachenforschung und gelangten zu Beweisführungen, die sich der dialektischen Logik näherten oder ihr entsprachen. So konnten aus der Überfülle von einzelnen Tatsachen innere Gesetzmäßigkeiten der Physik, der Chemie und der Biologie entwickelt werden. Die Wissenschaft hatte einen enormen Sprung nach vorne getan, ohne sich selbst oft der dabei verwendeten materialistischen und dialektischen Methode bewusst zu sein. Anders dagegen verhielt es sich in der Erforschung der menschlichen Geschichte und der aktuellen menschlichen Gesellschaft. Es gab zwar beeindruckende Entwürfe einer Geschichte der Menschheit und ihrer Ideologien in ihrer Gesamtheit, in der auch die Entwicklung und ihre Etappen, ja auch innere Gegensätze eine bedeutende Rolle spielten (die dialektische Methode Hegels). Es wurde umfangreiches Material gegliedert und angeordnet, aber die Ursache der Entwicklung mit ihren Sprüngen und inneren Gegensätzen in ihrer Gesamtheit wurden falsch erklärt als eine Geschichte der Annäherung an ein Weltideal. Die Geschichte wurde geschrieben als Geschichte der Ideen, so wie Geschichtsforscher überhaupt bisher die Geschichte als die Geschichte großer Männer mit ihren Ideen, die Kriege führten, dargestellt hatten. Marx und Engels wurden in diese Zeit hineingeboren, studierten alles was zur Geschichte der Wissenschaftstheorie und zur Wissenschaftsmethode sowie zur Philosophie und Geschichtstheorie bisher an Forschungen existierte und waren konfrontiert mit einer Gesellschaftsformation des aufsteigenden Kapitalismus, mit den Erfahrungen der französischen Revolution 1789 und der sich entwickelnden revolutionären Bewegungen in anderen Teilen Europas. Sie waren konfrontiert mit einer sichtbar gewordenen gewaltigen Rolle der Ökonomie, der sich ausbreitenden Industriebetriebe vor allem in England, mit Ausbeutung, Unterdrückung, mit dem Ausbau des Staatsapparates und einer in den Anfängen steckenden kämpferischen Bewegung der proletarischen Klasse. Unter kritischer Auswertung der gesamten zugängigen Ergebnisse der Forschung ihrer Zeit konnten Marx und Engels herausarbeiten, dass die materialistisch-dialektische Erforschung der Natur, nicht auf die Natur begrenzt werden muss, dass bei der Berücksichtigung aller Besonderheiten die materialistisch dialektische Erforschung der Geschichte der Menschheit und der aktuellen Gesellschaftsformation beweiskräftige und belastbare Ergebnisse ergab… http://gegendiestromung.info/von-der-utopie-zur-wissenschaft-warum-wissenschaftlicher-kommunismus/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen