Sonntag, 9. August 2015

Den Naturschutzverbänden wurden keinerlei Zugeständnisse gemacht

Im gesamten Moderationsverfahren wurde der Bestandsschutz stillschweigend akzeptiert – aber für das Phantasialand, nicht für die Naturschutzgebiete! Der Beschluss des Regionalrats ist ein einseitiges Zugeständnis an das PHL. Parkdirektor und Kenter fordert eine schnelle Umsetzung dieses Beschlusses. Warum eigentlich? Der Regionalrat gesteht dem PHL nur das Recht auf eine Erweiterung zu – nicht aber die Pflicht zum sofortigen Ausbau. Das Moderationsverfahren hat nichts Neues gebracht. Herr Kenter bestand auf der Durchsetzung seiner Interessen und zeigte sich in keiner Weise kompromissbereit. Durch eine voreilige Pressemitteilung erweckte er bereits am Anfang des Moderationsverfahrens in der Öffentlichkeit den Eindruck, die Erweiterung sei schon beschlossene Sache und könne sofort kommen. Den Naturschutzverbänden wurden keinerlei Zugeständnisse gemacht. Hier läuft seit langem etwas gründlich schief: Das Phantasialand hat sich auf einer rekultivierten Fläche des Braunkohlebergbaus in der Nachbarschaft eines Wohngebiets als kleiner Märchenpark angesiedelt. Diese Fläche war an sich schon Ausgleichsfläche für die Nutzung weiterer Bergbaugebiete. So hätte es bleiben können. Im Laufe der Jahre wandelte sich der beschauliche Märchenpark zum heutigen Freizeitpark mit lauten Fahrgeschäften. Ein solcher Park in einem Wohngebiet hätte niemals genehmigt werden dürfen. Auch der damalige Regierungspräsident Lindlar (CDU) schlug am Ende der Mediationsgespräche eine Verlagerung des Phantasialands vor. (Quelle: Rhein-Erft-Rundschau 16.8.2010) Aber anstatt die Fehlentscheidung zu korrigieren und den Freizeitpark an einen geeigneten Standort umzusiedeln, soll jetzt die Natur umziehen! Und wofür das alles? Generationen von Bürgern haben sich für den Schutz der Ville eingesetzt. Dies muss auch eine der wichtigsten Aufgaben der Brühler Volksvertreter sein. Sie ist Naherholungsraum der Brühler und trägt wesentlich zu unserer Lebensqualität bei. Mit der Erweiterung des Gewerbes im Gebiet des Brühler Ville-Waldes droht ein bundesweiter Präzedenzfall, in dem ein Naturschutzgebiet aus kommerziellen Interesse geopfert wird. Zwischen Natur und Kommerz muss eine Balance gefunden werden. Wohlstand darf sich nicht nur finanziell definieren. Eine nachhaltige Definition von Wohlstand muss Gesundheit, Zukunftsplanung und eine gesunde naturale Umwelt beinhalten. http://piratenpartei-bruehl.de/2015/08/05/den-naturschutzverbaenden-wurden-keinerlei-zugestaendnisse-gemacht/

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