Sonntag, 16. August 2015
Politisch motivierte Polizeigewalt gegen Tagebau-Gegner geht weiter
14.08.15 - Nachdem Aktivisten zum Schutz des Hambacher Forsts gegen die dort geplante Ausdehnung des Braunkohle-Tagebaus bereits bei einer willkürlichen Festnahme schikaniert wurden, kam es nach Mitteilung der Aktivisten auch auf dem Polizeirevier zu Drohungen und Misshandlungen. In einer Pressemitteilung der Tagebau-Gegner berichten Betroffene:
Hannah: "Als die Cops mich bei der Verhaftung zum Gefangenentransporter geschleift haben, wurde mein T-Shirt aufgerieben und ich habe Schürfwunden erlitten, die während der ganzen Inhaftierung nicht behandelt wurden. Ich wurde die ganze Nacht mit Handschellen gefesselt und ohne Decke in der Zelle liegen gelassen. ... Am morgen verlangte ich deswegen einen Arzt, der mir für nach der Erkennungsdienstlichen Behandlung zugesichert wurde. Als ich dann wieder danach fragte, wurde ich ausgelacht und beleidigt unter anderem mit dem Spruch: 'Wer keine Personalien angibt, hat auch keine Rechte.'"
Sarah: "Als ich zur Erkennungsdienstlichen Behandlung geführt wurde und nicht kooperierte, bedrohten mich die PolizistInnen offen mit Gewalt. Schon auf dem Weg zum Behandlungsraum pressten sie meinen Brustkorb zusammen, sodass ich nicht mehr atmen konnte. Als ich deswegen schrie, drückten sie mein Gesicht auf den Boden, um mich ruhig zu stellen. ... Auf dem Weg zur Zelle wurde ich gewürgt und an meinen Haaren gezogen, wieder um meine Schreie zu unterdrücken. Gleichzeitig wurde ich beleidigt, unter anderem in meiner eigenen Sprache als Hure. ..."
Inzwischen hat der Staatsschutz in Köln den Fall übernommen, obwohl es laut dem Anwalt der Betroffenen bislang noch nicht einmal eine Anzeige der Polizei gegen die fünf Aktivisten gibt.
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