Freitag, 29. November 2024
Von der Polizei erschossen
Nächsten Dienstag, am 26.11. gibt das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidung bekannt, ob eine gesetzliche Regelung ambulanter Zwangsbehandlung mit dem Grundgesetz vereinbar sei. Ein vielstimmiger Chor, nicht nur von Betroffenen, hatte dem Vorhaben bei der Anhörung widersprochen. Nur Prof. Thomas Pollmächer hat sie für die DGPPN versucht zu verteidigen, siehe: https://www.zwangspsychiatrie.de/2024/09/bundesverfassungsgericht-befangen/
Am darauffolgenden Tag, am 27. und am 28.11.2024, jeweils ab 7.45 Uhr demonstrieren wir zum 19. mal vor dem Eingang des DGPPN Kongresses im CityCube Berlin, Messedamm 26. Bitte mitmachen.
Thema ist Gewaltfreie Psychiatrie jetzt!
Wir verteilen als Flugblatt den Text wie in der Anlage:
Es gibt für psychiatrische Zwangsmaßnahmen keine medizinische Rechtfertigung mehr. Das ist sowohl menschenrechtlich von der UN erkannt, wie das auch von der Weltgesundheitsorganisation bestimmt wurde. Die Psychiatrie muss gewaltfrei werden, sofort!
Psychiatrische Zwangseinweisung und Zwangsbehandlung sind nur noch Freiheitsberaubung und Körperverletzung, ja sogar Folter und ein Verbrechen. Einsperren in einer geschlossenen Station einer psychiatrischen Klinik und psychiatrische Zwangsbehandlung darf es dann, und nur dann noch geben, wenn das zu dulden vorher in einer mit freiem Willen unterzeichneten Patientenverfügung festgelegt wurde, eine entsprechende Behandlung also den Willen der Betroffenen erfüllt und nicht bricht.
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Am Freitag 11.10.2024 wurde ein 32-Jähriger als angeblich "schizophren" Verleumdeter in seiner Wohnung durch das Bochumer Sondereinsatzkommando erschossen, nachdem er geschrien und Gegenstände aus dem Fenster geworfen haben soll. Laut Pressemeldung soll er die Beamt*innen angegriffen haben, so dass sie sich in die Enge getrieben und angegriffen fühlen und befürchteten, er könne Waffen besitzen. Tatsächlich trug er lediglich einen Hammer bei sich und hatte sich in seiner Wohnung eingesperrt. Es ging zum Zeitpunkt der Sprengung seiner Wohnungstür keinerlei Gefahr von dem Menschen aus! Das teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage des WDR mit. Ein Fernsehbericht über den Vorfall gibt es hier: https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/polizisten-erschiessen-randalierer-in-bochum-100.html. Eine rechtliche Aufarbeitung kann nicht mehr erfolgen, weil die Schützen ein Aussageverweigerungsrecht haben und der einzige Zeuge, der Getroffene, tot ist. In diesem Fernsehbericht wird von der Irischen Polizei berichtet, dass diese regelmäßig gar nicht mit Schusswaffen bewaffnet ist und allein dadurch schon die Situation viel ungefährlicher und entspannter ist: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Polizeieinsaetze-Wie-umgehen-mit-psychisch-Kranken,panoramadrei4770.html
Deswegen findet am Freitag, 22.11. um 15 h eine angemeldete Mahnwache/Demo des BPE am Bahnhofsvorplatz in Bochum statt, Aufruf in der Anlage.
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Verschwendete Millionen, gefährdete Patienten und enttäuschte Hoffnung auf Heilung: Ein (130 facher wenn nicht sogar 800 facher) Fälschungsskandal erschüttert die Alzheimerforschung: https://www.nzz.ch/wissenschaft/gefaelschte-alzheimer-studien-eliezer-masliahs-taten-erschuettern-demenzforschung-ld.1851998
Podcast dazu: https://www.nzz.ch/podcast/faelschung-in-der-demenzforschung-die-auswirkungen-fuer-betroffene-nzz-akzent-ld.1853495. Über den Fälscher Eliezer Masliah siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Eliezer_Masliah
Dabei wird gerade wieder die Hoffnung geschürt, weil es angeblich mal wieder einen tollen neuen Wirkstoff zur "Demenz"-Verzögerung gäbe: https://www.tagesschau.de/ausland/alzheimer-eu-medikament-100.html Und, wird er wirklich wirksamer sein als ein Placebo? Dabei sind die Grundannahmen seit Jahren durch die "Nonnen Studie" völlig fraglich, Zitat aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Nonnenstudie
Ein auffälliges Ergebnis war die Unabhängigkeit des pathologischen Gehirnbefunds (multiple Alzheimer-Plaques) von der wiederholt erhobenen intellektuellen Leistungsfähigkeit derselben Personen zu Lebzeiten. Das heißt: Auch Personen, bei denen bei der Sektion stark veränderte Gehirnbefunde festgestellt wurden, konnten bis zu ihrem Tod geistig anspruchsvolle Aufgaben ausführen.
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Im Journal of Psychiatric and Mental Health Nursing wurde in Englisch ein alle psychiatrischen Zwangsmaßnahmen de-legitimierender Aufsatz von Prof. Dirk Richter veröffentlicht: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jpm.13129
Coercive Measures in Psychiatry Can Hardly Be Justified in Principle Any Longer
Leider hat sich in das Fazit von Prof. Richter eine gewisse Resignation eingeschlichen, wenn er behauptet, dass der Zwang in der Psychiatrie nur mittel- bis langfristig abgeschafft wird. Dem widersprechen wir: Gewaltfreie Psychiatrie jetzt! siehe oben.
In dem Zusammenhang erinnern wir gern an die Gegenrede zu Tilman Steinerts Rezension von Richters Buch „Menschenrechte in der Psychiatrie“
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In Ulm ist ein Prozess gegen eine 16 Jährige damit zum Ende gekommen, dass die Jugendliche nach ca. 8 Monaten Gefangenschaft aus der Forensik entlassen wurde. Ein weiterer Forensik Skandal im Ländle des zwangsversessenen Grünen Gesundheitsministers Lucha: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.prozess-gegen-maedchen-zu-ende-raus-aus-der-psychiatrie.92a06f0f-71c1-445b-80fe-9b3e53930120.html
Gestern gab es in Panorama 3 im NDR einen Bericht über einen anderen Jugendlichen, der als 17 Jähriger in die forensische Psychiatrie Hamburg Ochsenzoll eingelocht wurde und nun schon 6,5 Jahre sitzt: "Menschenunwürdig"? Forensik Ochsenzoll in der Kritik https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/meldungen/Menschenunwuerdig-Forensische-Psychiatrie-Ochsenzoll-in-der-Kritik,ochsenzoll132.html
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In der Serie der unsäglichen Pathologisierung von Verhalten wird in der Apotheken Rundschau vor den möglichen negativen Nebenwirkungen von "Achtsamkeit" gewarnt, Zitat: Einige Untersuchungen zeigen allerdings auch, dass sie oftmals Nebenwirkungen hervorrufen. Die Übungen können zum Beispiel psychische Probleme verursachen oder verstärken siehe : https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/achtsamkeitstraining-wie-es-wirkt-fuer-wen-geeignet-1124751.html
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Es gibt im Werner-Fuß-Zentrum wieder eine Frauengruppe, die sich ab Januar immer am 1. Mittwoch eines Monats um 14 Uhr trifft. Bitte bei Nora per E-Mail noraernst@googlemail.com anmelden.
Dies sind Nachrichten des Werner-Fuß-Zentrums
Vorbergstr. 9a, 10823 Berlin
http://www.psychiatrie-erfahrene.de
Bitte unsere Weihnachtsfeier am Samstag 21.12. ab 14 Uhr im Werner-Fuß-Zentrum vormerken. Anmeldung erwünscht.
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