Sonntag, 9. August 2015
Rund 12.000 demonstrieren in Köln für den kurdischen Befreiungskampf
08.08.15 - Rund 12.000 Menschen haben nach Angaben der Organisatoren heute in Köln für ein Ende der Aggressionen der Türkei gegen den kurdischen Freiheitskampf und gegen die Unterdrückung des demokratischen Widerstands in der Türkei demonstriert. Eine zentrale Forderung der Demonstranten war auch die Aufhebung des Verbots der PKK. Aus ganz Deutschland waren die vorwiegend jugendlichen Teilnehmer oft mit Bussen und Zügen angereist.
Es beteiligten sich die verschiedensten Organisationen und Vereine der kurdischen Bewegung, türkische und iranische Migrantenorganisationen sowie Solidaritäts- und Jugendorganisationen aus Deutschland. Neben den zahlreichen Transparenten und Fahnen der MLPD sah man auch Fahnen der Linkspartei und der DKP.
Schon vor dem Beginn der Auftaktkundgebung war ein Meer von Fahnen auf dem Ebertplatz zu sehen, viele mit den Farben Kurdistans und dem Porträt Abdullah Öcalans. Auf besonderes Interesse stießen das Hauptransparent der MLPD und ein Transparent des Kobanê-Solidaritätskomitees aus Hamburg, vor denen sich immer wieder Leute für ein Foto positionierten. Auf dem Transparent des Solidaritätskomitees standen die ersten Strophen des "Kobanê"-Lieds: "Kobanê, Kobanê, Kämpfer für die Freiheit, gegen die Faschisten – unser Herz schlägt mit euch."
Peter Weispfenning vom Zentralkomitee der MLPD sprach auf der Auftaktkundgebung. Er führte unter anderem aus: "Die türkische Regierung war nach dem Massaker von Suruc gezwungen, Aktivitäten gegen den IS zu starten. Doch in Wahrheit hat sie die Angriffe auf den kurdischen Befreiungskampf neu eröffnet. Damit trifft sie die bisher erfolgreichsten Kämpfer gegen den IS. Wir verurteilen die Luftwaffenangriffe der Türkei auf die PKK! Wir verurteilen die Unterdrückung demokratischer und revolutionärer Kräfte in der Türkei!"
Nach der dreistündigen Auftaktkundgebung zog ein langer Demonstrationszug durch die stark bevölkerte Kölner Innenstadt am Dom vorbei bis zum Heumarkt, wo die Abschlusskundgebung vor zahlreichen gut besuchten Straßencafes stattfand. Die ganze Aktion wurde so von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Auffallend war auch die Beteiligung mehrerer Kolleginnen und Kollegen des Kölner Ford-Werks.
Die MLPD trat unübersehbar mit einem Block und offenem Mikrofon, vielen Fahnen, Transparenten sowie Verkaufstrupps auf. Insbesondere der Aufbau eines Gesundheitszentrums in Kobane durch 150 internationale Brigadisten stieß bei den Teilnehmern auf große Zustimmung und Begeisterung. Mehrere hunderte Euros wurden dafür gespendet. Zum Teil bedankten sich Menschen ausdrücklich für diese Initiative. Sie traf auch bei Teilnehmern anderer politischer Auffassung auf Unterstützung und Respekt. Öfter hörte man: "Ich stimme zwar nicht in allem mit der MLPD überein, aber das, was ihr hier macht, ist klasse." Auch das Eintreten für ein Flüchtlingsheim "Haus der Solidarität" in Thüringen wurde begrüßt. Für die Petition "Öffnet die Grenzen - Kobanê muss leben!" kamen ebenfalls viele Unterschriften zusammen.
Im Block der MLPD wurde das offene Mikrofon intensiv genutzt. Es liefen auch viele kurdische und türkische Teilnehmer mit. Begeistert über das "Kobanê"-Lied, "Bella Ciao" in mehreren Sprachen oder die "Internationale" tanzten manche sogar auf der Straße. Tausende Flugblätter der MLPD wurden genommen, zahlreiche "Rote Fahne"-Ausgaben und mehrere Exemplare der Bücher "Katastrophenalarm!", "Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution" und "Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau" in deutsch und türkisch wurden verkauft. Eine ganze Reihe vor allem junger Menschen haben Interesse an einer engeren Zusammenarbeit bzw. Mitgliedschaft in MLPD und REBELL.
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