Sonntag, 16. August 2015
Japan: Unverantwortliche Anhebung der Grenzwerte gefährdet Arbeiter
15.08.15 - In ihrem Newsletter vom 11.8.15 dokumentieren die "Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges" (IPPNW)über die Nachwirkungen der Reaktorkatastrophe: "Mehr als vier Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe von Fukushima müssen die Behörden in Japan feststellen, dass die Dekontaminationsbemühungen in Teilen der verstrahlten Gebiete weit hinter den ursprünglichen Zeitplänen hinterherhinken oder immer wieder zurückgeworfen werden. Während Straßen und Plätze durch Abtragung von oberflächlichen Erdschichten und Säuberungsaktionen relativ gut von strahlenden Partikeln zu befreien waren und auch Wohngebiete durch ein massives Aufgebot an Personal und mühsame Kleinstarbeit zumindest temporär dekontaminiert werden konnten, stellen Felder, Waldgebiete und wildes Terrain unsanierbare Reservoirs an radioaktiven Stoffen dar und tragen immer wieder zur Rekontamination ehemals gereinigter Areale bei. Hinzu kommt, dass auf dem Gelände des havarierten Atomkraftwerks kontinuierlich neue Strahlung in die Umgebung frei gesetzt wird. Die japanische Atomaufsichtsbehörde NRA und das japanische Gesundheitsministerium haben vorgeschlagen, die maximale Strahlenbelastung für Nukleararbeiter für eine Notfallsituation von 100 Millisievert (mSv) auf 250 mSv anzuheben. Mit ihrer neuen Empfehlung passen sich die Behörden offenbar den Realitäten an, da die Strahlenbelastung von Arbeitern auf dem Gelände des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Dai-Ichi in Einzelfällen 250 mSv erreicht habe." Das ist unverantwortlich. Denn bereits 100 Millisievert gelten als gefährlicher Grenzwert: Die Wahrscheinlichkeit für einen Anstieg von Krebserkrankungen steigt, wenn der Mensch in dieser Größenordnung durch Strahlen belastet wird.
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