Dienstag, 10. Mai 2016

Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst - genau nachrechnen!

Gelsenkirchen (Korrespondenz), 10.05.16: Die erste Reaktion bei einigen Kolleginnen und Kollegen war zuerst mal: "4,75 Prozent ist ja gar nicht so schlecht, aber wir haben ja noch gar nicht richtig gestreikt!"
Und dann wurde nachgerechnet: Mit einer Laufzeit von zwei Jahren (2,4Prozent ab März 2016 und 2,35 Prozent ab Februar 2017) ist das weit unter unserer Forderung von 6 Prozent. Gerade für die unteren Entgeltgruppen, wo viele Kolleginnen und Kollegen berechtigt Festgeld gefordert hatten, bleibt da unterm Strich nicht viel. Auch die Azubis werden mit 65 Euro in zwei Stufen abgespeist.
Nach dieser ersten Ernüchterung kam bei einigen das Argument, dass ja nicht groß an der betrieblichen Altersrente gerüttelt wird. Auch wenn das tatsächlich auf die meisten Beschäftigten zutrifft, ist es doch eine Mogelpackung.
Nun, zumindest haben wir eine neue Entgeltordnung! Dafür werden 4 Prozent vom Weihnachtsgeld einbehalten und eingefroren. Wie die neue Entgeltordnung genau aussieht, muss sich dann jeder noch mal selber ausrechnen.
Irgendwie kommen wir zum Schluss dabei an, dass diese 4,75 Prozent durch die jahrelangen niedrigen Abschlüsse, den Abgruppierungstarifvertrag TvÖD und das sogenannte Leistungsentgelt doch bereits schleichend aus unseren Taschen mit finanziert werden. Zum Schluss waren wir uns einig, die kämpferischen Warnstreiks sind den Herren (und Damen) der VKA (Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber) mächtig in die Glieder gefahren. Da hätten wir mehr erkämpfen und vor allem mit den IG-Metall-Kolleginnen und -Kollegen gemeinsam die ganze Kraft zeigen können.
Jetzt sind wir herausgefordert, uns zahlreich an der Mitgliederbefragung mit einem klaren NEIN zu diesem faulen Kompromiss zu beteiligen.

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