Montag, 25. März 2019

Unerwünschte Sticker: AfD bekämpft Antifa Altona Ost in Hamburgs Ida Ehre Schule


Dossier

Aufkleber der  Antifa Altona Ost: Antifa AreaHamburgs Schulaufsicht hat Antifa-Aufkleber an einer Schule entfernen lassen – auf Betreiben der AfD. Die Hinweise kamen über deren Meldeportal. Die Wände in der Ida Ehre Schule dürften wieder sauber und einheitlich sein. Nach einer Begehung des Oberstufengebäudes der Schule in Harvestehude hat die Schulaufsicht veranlasst, dass Aufkleber in einem Klassenraum und hinter der Eingangstür entfernt werden und eine „Wandaufschrift“ übermalt wird. Anlass für die Aktion war eine schriftliche Kleine Anfrage der AfD-Fraktion. Seit September vergangenen Jahres betreibt die Fraktion die Online-Plattform „Neutrale Schulen Hamburg“, auf der „Verdachtsfälle“ auf Verstöße gegen das Neutralitätsgebot gemeldet werden sollen. Über das Portal hat die AfD nach eigenen Angaben Hinweise über eine „Art Kaderschmiede“ für Linksextremisten an der Ida Ehre Schule erhalten. Im Visier der Partei sind jetzt Lehrkräfte, die Schulleitung und die „Antifa Altona Ost“, eine ihrer Meinung nach dem gewaltbereiten, autonomen Spektrum zugeordnete Gruppierung. Der Hamburger Verfassungsschutz beobachtet die Antifa Altona Ost. Ihm liegen aber keine Informationen vor, dass die Gruppe gewaltbereit ist, Gewalt befürwortet oder an gewalttätigen Ausschreitungen beteiligt war. Das geht aus der Antwort auf eine andere Anfrage der AfD hervor…” Artikel von Marthe Ruddat vom 20.3.2019 bei der taz online externer Link – siehe dazu:
  • AfD-Petze wird zum Bumerang: Schüler solidarisieren sich mit Ida-Ehre-Schule New 
    AfD bekämpft Antifa Altona Ost in Hamburgs Ida Ehre Schule - Solidarität dagegenDas nennt man wohl ein klassisches Eigentor. Die AfD hatte einen vermeintlichen Erfolg mit ihrem Petz-Portal erzielt und von Antifa-Stickern in der Ida-Ehre-Schule (Hoheluft-Ost) erfahren. Über die zugehörige Senatsanfrage der Partei berichteten die Medien. Jetzt der Bumerang: Schüler des Gymnasium Allee (Altona) solidarisieren sich mit der Ida-Ehre-Schule. Und deren Schulleitung stellt klar: die Sticker waren ganz normaler Teil des Politik-Unterrichts. „Wir, die Schüler*innen des Gymnasium Alllee, solidarisieren uns mit den von der AfD diffamierten Schüler*innen und Lehrer*innen der Ida-Ehre-Schule“, heißt es im Statement der Altonaer Schüler. Dazu gibt es ein Foto, das eine offenbar recht große Zahl von Schülern zeigt. In der Hand Antifa-Sticker, die ja der Stein des Anstoßes waren, im Vordergrund ein großes Banner mit der Aufschrift „Antifa Area überall“ (…) Auch die Leitung der Ida-Ehre-Schule hat sich mit einer Stellungnahme positioniert. Dort wird deutlich: Die von der AfD monierte Pinnwand war offenbar Teil eines Projekts, in dem verschiedene künstlerische Zugänge zu politischem Handeln thematisiert wurden…” Artikel von Kristian Meyer vom 21.03.19 bei der Hamburger Morgenpost online externer Link
  • [Interview mit AktivistInnen der Antifa Altona Ost] Klimarevolution – gesellschaftskritisch aufbereiten …New 
    “… Karlson und Matilda gehören zu den AktivistInnen der Antifa Altona Ost, die am 15. März einen der vier Demonstrationszüge organisiert haben, die sich in der Hamburger Innenstadt zur Großkundgebung Klimarevolution mit rund 10.000 Menschen vereinigten...” Karlson und Matilda im Gespräch mit und beim Schattenblick am 15. März 2019 externer Link“… K: Ich finde es sehr begrüßenswert, daß es eine jüngere Generation gibt, die frischen Wind in die Bewegung bringt. Das hat meines Erachtens in den letzten Jahren gefehlt. Daher halte ich es für großartig, daß jetzt weltweit so viele junge Leute auf die Straße gehen. Ich hoffe, daß es kein Kampf ist, der nur ein Buschfeuer bleibt, das bald wieder verlöscht und dessen Wirkung verpufft, sondern daß er sich langfristig halten und etablieren kann und noch stärker wird. Matilda: Kann man den Jugendlichen die Radikalität nehmen? Ich glaube, daß es erst einmal eine ganz wesentliche Strategie ist, den Jugendlichen Probleme aufzuzeigen, die sie selbst betreffen. Das gilt für den Klimawandel, weil wir die jungen Leute sind, die später darunter leiden werden, hier in Deutschland noch nicht einmal so sehr wie die Menschen in anderen Ländern. Ich bin jedenfalls der Überzeugung, daß man das sehr gut für sich nutzen kann. Man kann aufzeigen, daß es dieses Problem gibt, aber daß es nicht einfach aus sich selbst heraus entsteht oder aus natürlichen Ursachen herrührt, sondern deswegen das Leben auf diesem Planeten bedroht, weil wir ein Wirtschaftssystem haben, das solche Umweltzerstörungen und Klimafolgen verursacht. Deswegen gehe ich davon aus, daß dieser Zusammenhang ein guter Ansatzpunkt ist, um Leute zu radikalisieren. Niemand kann ihnen die Radikalität nehmen, wenn man ihnen aufzeigt, was wirklich hinter dieser Problematik steckt…”

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