- Weiter im Text: “… Wie ignorant der Asklepios-Konzern teilweise reagiert, zeigen diverse Gerichtsprozesse. Im August etwa brummte das Arbeitsgericht Hamburg dem Klinikkonzern 50.000 Euro Ordnungsgeld auf. Asklepios hatte von März bis Juli die Ärzte der Kardiologie in St. Georg mit Dienstplänen arbeiten lassen, obwohl der Betriebsrat diese wegen übermäßig häufiger Nacht- und Spätdienste nicht akzeptiert hatte. Am Klinikum St. Georg ringt der Betriebsrat seit Jahren gerichtlich mit Asklepios wegen der Dienstpläne. 2013 hatte das Gericht angeordnet, Asklepios müsse die Zustimmung der Arbeitnehmervertreter erhalten. Da der Konzern “nun zum wiederholten Male” nicht Folge leistete, hob das Gericht das Ordnungsgeld von zuerst 1000 Euro auf 3000 Euro und mittlerweile auf 10.000 Euro pro Fall an. (…) Die Ärzte von Asklepios bekommen auch einen Grundfehler des Gesundheitssystems zu spüren. Für Behandlungen werden Fallpauschalen gezahlt, die Kliniken zum strengen Haushalten zwingen sollen. Konzerne wie Asklepios steuern daher ihre Abteilungen nach strikten betriebswirtschaftlichen Vorgaben – etwa nach Zahl der Fälle und statten sie entsprechend mit Personal aus. (…) Um sich Gehör zu verschaffen, haben sich die Asklepios-Ärzte in St. Georg Mitte November in einem Brief mit 60 Unterschriften an den Marburger Bund gewandt. “Die prekäre Situation in unserer Klinik erlaubt seit geraumer Zeit keine sichere Patientenversorgung mehr”, schreiben sie dort. Und weiter: “Seit März 2018 haben wir in der ersten Medizinischen Klinik weniger Assistenzärzte als das Dienstplanmodell erfordert.” Assistenz-, Ober- und Chefarztstellen würden verspätet oder unzureichend nachbesetzt. (…) Verbandsfunktionär Emami vom Marburger Bund mahnt: “Asklepios reagiert anscheinend nur auf Druck.” Teils habe das Unternehmen auf die Bitten, Beschwerden und Überlastungsanzeigen des Personals überhaupt nicht geantwortet.…“
Montag, 26. November 2018
Klinikkonzern Asklepios: Ärzte warnen vor Risiken durch Personalmangel
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