Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2018 | Do., 23.50 Uhr, NDR
![]()
Anja Reschke, Fernsehjournalistin, am Mittwoch abend
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
|
Das Dasein des »Hajo« Friedrichs scheint seit seinem Ableben 1995 auf ein Zitat reduziert, das er weder wörtlich so gesagt noch in der Stoßrichtung so gemeint hat, welche heutzutage gern hineininterpretiert wird: »Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.« Friedrichs bezog einen ähnlich gesagten Satz auf die Rolle eines Nachrichtensprechers, der Katastrophenmeldungen möglichst emotionslos zu verkünden hat. Gern wird daraus geschlussfolgert – in der Journalistenausbildung wie auch von rechten Politikern –, Berichterstatter hätten sich gänzlich neutral zu verhalten. Mit dieser Mär räumte Anja Reschke, der der Friedrichs-Preis verliehen wurde, erst einmal auf. Die immer etwas pathetisch, aber auch häufig sehr zutreffend kommentierende Journalistin machte in ihrer Dankesrede klar, was es in Zeiten der massierten Angriffe auf die Pressefreiheit mit aller Kraft zu verteidigen gilt: das Grundgesetz. (mme)

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen