Dienstag, 23. Juni 2020

Während in São Paulo Massenproteste gegen den Polizeimord an einem Jugendlichen stattfinden – erschießt die brasilianische Militärpolizei in Bahia das nächste Opfer. In Natal auch...

„Nach dem Tod eines Schwarzen 15-Jährigen kam es gestern in São Paulo 
zu Zusammenstößen zwischen Vorstadtbewohner*innen und der Polizei. 
Laut der Familie des Opfers wurde der Junge von Polizisten gefoltert 
und ermordet“ – so meldete es ein Tweet am 16. Juni 2020  im 
Twitter-Kanal von Niklas Franzen zum neuerlichen Polizeimord in Sao 
Paulo (siehe zur Paulistaner Militärpolizei auch „Die Party in 
Paraisópolis endete: Mit einem (weiteren) Polizeimassaker an neun 
afrobrasilianischen Jugendlichen – ein Mord in voller Absicht“ am 16. 
Dezember 2019 im LabourNet Germany). Die Proteste dagegen waren massiv 
– denn auch in Brasilien hat die weltweite Bewegung gegen 
Polizeigewalt nach den US-Morden mobilisierend gewirkt (obwohl nicht 
ganz erklärlich ist, warum das gerade in diesem Land „nötig“ war). Und 
die Reaktion der brasilianischen Militärpolizei fällt denn auch so 
aus, wie es von Polizisten in aller Welt (wofür man nicht über Grenzen 
schauen muss) gewünscht wird: Kritik ist Beleidigung und wird nieder 
geknüppelt – und ansonsten: Wird weiter getötet. Während der Proteste 
gegen den Polizeimord an einem 15-jährigen in Sao Paulo starben ein 
11-jähriger in Bahia und ein weiterer Jugendlicher im nördlichen Natal 
unter Polizeikugeln... Siehe dazu zwei Videos aus São Paulo – in 
verschiedenen Phasen der Protestdemonstration – sowie zwei Meldungen 
über die gleichzeitigen neuerlichen Polizeimorde in anderen Städten, 
und zwei Hintergrundbeiträge zur rassistischen Polizeigewalt in 
Brasilien neben einer kurzen Analyse der Polizeimorde im Kontext 
allgemein verschärfter Repression...
https://www.labournet.de/?p=174122

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