Samstag, 14. Dezember 2019
Kostet Zeitarbeit die Stadtverwaltung Wuppertal Millionen? Friedrich Engels würde das gar nicht gefallen!
"1.840 Euro brutto verdienten die Zeitarbeiter*innen im letzten Jahr
in Wuppertal. Als Helfer*in war das Gehalt nochmal um 161 Euro
niedriger und betrug 1.679 Euro für eine Vollzeit-Kraft im Monat. Das
enorm niedrige Gehalt führte bei der Stadt Wuppertal zu massiven
Einnahme-Verlusten. Faire Arbeit e.V. kommt geschätzt auf mehrere
Millionen Euro in den letzten vier Jahren. Hierzu und zu weiteren
Zahlen hat der gemeinnützige Verein den Bericht "Zeitarbeit in
Wuppertal 2018 - und seine finanziellen Folgen" verfasst. Demnach sind
die Wuppertaler Zeitarbeiter*innen gut ausgebildet: 60 Prozent
verfügte über eine abgeschlossen Berufsausbildung oder ein Studium.
Trotzdem musste die Mehrheit einfache Helfer-Tätigkeiten verrichten
(65 Prozent). Viele Fachkräfte müssen also unter-qualifizierte
Arbeiten ausführen. So viel zum Thema Fachkräfte-Mangel. (...) Das
Jobcenter Wuppertal sieht sich als Kooperationspartner der
Zeitarbeitsbranche. Die Stadtverwaltung Wuppertal setzt bei sich
Zeitarbeiter*innen punktuell ein. Vor dem Hintergrund der gezahlten
Gehälter und der enormen Einnahme-Verluste findet der Verein dies
vollkommen unverständlich. Stattdessen wäre der richtige Weg die
Zeitarbeit in Wuppertal möglichst einzudämmen, etwa durch den Verzicht
in der Stadtverwaltung und allen stadteigenen Betrieben. Um die
Zeitarbeitsbranche an den "Kosten" zu beteiligen, könnte zumindest
diskutiert und geprüft werden, inwieweit eine Erhöhung des
Gewerbesteuer-Satzes (nur) für die Zeitarbeitsbranche möglich ist, so
Faire Arbeit e.V..." Pressemitteilung vom 11. Dezember 2019 (pdf) -
die aufgezeigten finanziellen Folgen dürften letztendlich jede
Großstadt in Deutschland in ähnlicher oder größerer Größenordnung
betreffen... Siehe dazu den Bericht samt der darin unterbreiteten
(nachahmenswerten!) Vorschläge
https://www.labournet.de/?p=159154
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