Samstag, 14. Dezember 2019

[Chiapas98] Außer der Reihe: Spendenaktion: Solidarität mit den angegriffenen indigenen Selbstverwaltungsgebieten im Cauca/Kolumbien

Spendenaktion: Solidarität mit den angegriffenen indigenen Selbstverwaltungsgebieten im Cauca/Kolumbien
Seit mehr als einem Jahr häufen sich die Drohungen und Morde gegen Amtsträger*innen der indigenen Selbstverwaltungsgebiete im Cauca/Kolumbien. Trauriger Höhepunkt dieser Einschüchterungsversuche war ein bewaffneter Angriff auf Mitglieder der Selbstschutzeinheiten Guardia Indígena sowie Mitglieder des obersten Rates des indigenen Selbstverwaltungsgebietes von Tacueyó im Nord-Osten des Cauca am 29. Oktober 2019. Bei diesem wurden fünf indigene Aktivist*innen ermordet und fünf weitere verletzt.
Laut dem Consejo Regional Indígena del Cauca (CRIC, Indigenen Regionalrat des Cauca), in dem sich die von der Bewegung aufgebauten Selbstverwaltungsgebiete und -strukturen des Departmamentos Cauca organisieren, waren die Angreifer Teil der „Columna Dagoberto Ramos“. Diese ist eine Abspaltung der ehemaligen FARC-Guerilla, die den 2016 mit der kolumbianischen Regierung geschlossen Friedensvertrag nicht anerkennt. Stattdessen hat sie sich mittlerweile in den Dienst eines Drogenkartells gestellt. Dieses Kartell sowie andere bewaffnete Gruppen (Kartelle, Paramilitärs, Guerillas) versuchen seit Anfang 2019 die strategisch wichtigen Gebiete im Norden des Cauca unter ihre Kontrolle zu bringen. Ihnen ist die indigene Selbstverwaltung dabei im Weg.
Seit Beginn diesen Jahren versuchen diese bewaffneten Akteure, durch Morddrohungen, Attentate und die Anwerbung von vor allem Minderjährigen die indigene Autonomie in den Selbstverwaltungsgebieten im Norden des Caucas zu untergraben und die Territorien so unter ihre Kontrolle zu bringen. Für diese und den CRIC insgesamt ist das eine schwere Herausforderung.
Nun haben die indigenen Räte der Selbstverwaltungsgebiete von Tacueyó, San Francisco und Toribío gemeinsam die Erklärung „Wer profitiert von unserem Tod?“ veröffentlicht, in der sie die Situation analysieren und bekräftigen, dass sie sich weiter organisieren und kämpfen werden. Außerdem rufen sie zu internationaler Solidarität auf.
Diesem Aufruf schließen wir uns an und starten eine Spendenkampagne:
Bitte spendet für die Unterstützung der betroffenen Menschen und Gemeinden an:
Kaffeekollektiv Aroma Zapatista eG
GLS Bank
IBAN: DE54 4306 0967 2039 2873 00
BIC: GENODEM1GLS
Stichwort: „Spende Tacueyo“

Das Geld werden wir im Februar bei unserem Besuch im Cauca persönlich übergeben.

Uns liegt die Unterstützung der betroffenen Menschen und Gemeinden besonders am Herzen, denn vor einem Jahr waren wir im Zuge unseres damaligen Besuches im Selbstverwaltungsgebiet von Tacueyó und bei der lokalen Kaffeeproduzent*innen-Gruppe. Von den Kaffeeproduzent*innen aus dem Selbstverwaltungsgebiet von Tacueyó stammt ein Teil des von uns gerösteten und verkauften Kaffees. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und lernten viele der Menschen und der selbstverwalteten Strukturen dort kennen.
-- 
Kaffeekollektiv Aroma Zapatista eG
Am Veringhof 11
21107 Hamburg

Tel. 040-28780015
www.aroma-zapatista.de
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