im Frühsommer fordert VW-Chef Herbert Diess unter dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Wenige Wochen später kritisiert der Betriebsratschef des Autokonzerns, Bernd Osterloh, die vermeintlich zu ambitionierten Klimaschutzpläne der Bundesregierung. „Wir riskieren, was uns stark gemacht hat“, klagt Osterloh und meint die Abkehr vom Verbrennungsmotor. Was zunächst wie ein Widerspruch zwischen den beiden Konzernköpfen klingen mag, passt tatsächlich ausgezeichnet zusammen. Sowohl Diess als auch Osterloh verteidigen das alte Energiesystem – fossile Brennstoffe und Atomkraft. Damit stehen sie nicht allein.
Die Angriffe auf die Energiewende häufen sich; sie werden lauter und aggressiver. Es sind Stimmen wie die von „Welt“-Herausgeber Stefan Aust, der die Klimakrise als vorübergehenden „Hype“ bezeichnet. Und es sind Stimmen wie die des ehemaligen SPD Wirtschaftsministers Wolfgang Clement, der vorschlägt, den Atomausstieg um zehn weitere Jahre hinauszuzögern. Wird der Atomausstieg in Deutschland tatsächlich wieder zur Disposition gestellt, hat das weitreichende Folgen für den geplanten Umbau unseres Energiesystems und somit für den Klimaschutz. Geht der Ausstieg aus der konventionellen Energieerzeugung weiterhin zögerlich voran oder wird gar zusätzlich ausgebremst, legt das den Ausbau der Erneuerbaren lahm. Denn das neue und das alte Energiesystem sind nicht kompatibel. Die unflexiblen Atomkraftwerke verstopfen die Stromnetze. Die Investitionsbereitschaft in Erneuerbare Energien und Speichertechnologien nimmt durch die Konkurrenzsituation ab. Im ersten Halbjahr 2019 wurden in Deutschland so wenige neue Windräder gebaut wie seit fast 20 Jahren nicht mehr, als der Atomausstieg verhandelt wurde. Es herrscht Flaute in der Branche - die Energiewende ist in Gefahr.
Dein Einsatz gegen Kohle- und Atomkraft ist darum jetzt wichtiger denn je! Sorge dafür, dass das Thema Atomkraft nicht zu kurz kommt. Im September bieten sich dazu gleich zwei gute Gelegenheiten: Anlässlich der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) führt am 14. Septembereine Großdemo vor die Tore des Messegeländes in Frankfurt. Am 20. September findet der dritte globale Klimastreik statt. Informiere Dich, wo in Deiner Umgebung an diesem Tag Demonstrationen stattfinden. Versorge die Demonstrant*innen mit Argumenten gegen Atomkraft und für eine konsequente Energiewende, damit sie der Pro-Atom-Lobby, die bei solchen Veranstaltungen vermehrt auftaucht, nicht auf den Leim gehen. Bestelle hierzu die kostenlosen Flyer „Atomkraft ist kein Klimaretter“ und „Richtig abschalten“ am besten gleich jetzt in größeren Mengen und bringe sie am 20. September in Deiner Stadt unter die Leute. Mit dem Demo-Transparent „Weg mit Kohle und Atom – Erneuerbar ist unser Strom!“ verhilfst Du der Forderung nach einer echten Energiewende zu noch mehr Sichtbarkeit. Du kannst die Banner zu solidarisch gestaffelten Preisen im .ausgestrahlt-Shop bestellen.
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