Donnerstag, 11. Juli 2019
Was haben kambodschanische Arbeiterinnen in unbekannten Textilbetrieben mit den Beschäftigten der weltberühmten Tempel von Angkor Vat gemeinsam? Richtig: Keine gewerkschaftlichen Rechte
Der Tempel von West Mebun ist einer der großen im Weltkulturerbe
Angkor Vat, eine Anlage, die jährlich große Touristenströme anzieht.
126 Restaurations-Facharbeiter hatten damit begonnen, ihn zu
restaurieren. Beschäftigt von der französischen archäologischen
Agentur EREO hatten sie geregelte Arbeitsbedingungen samt
Tarifvertrag. Im Februar 2018 wurde die Leitung des Projektes von der
EFEO an die kambodschanische Regierungs-Agentur APSARA übergeben, die
im Land für ihre antigewerkschaftliche Haltung berüchtigt ist. Es sei
kein Geld da, um sie weiter zu beschäftigen, mussten die 126 als
nächstes zur Kenntnis nehmen – stattdessen wurden, einige Zeit später,
Hilfsarbeiter zu wesentlich niedrigeren Löhnen eingestellt – die sich
ihrerseits bald um verspätete oder nicht erfolgte Lohnauszahlungen zu
kümmern – und zu beschweren – hatten. Für ihre Wiedereinstellung zu
den alten Bedingungen wird die Kampagne „Cambodia: Solidarity with
workers at the West Mebun temple“ seit dem 03. Juli 2019 bei
Labourstart in Zusammenarbeit mit der Building and Wood Workers Trade
Union Federation of Cambodia organisiert, der Gewerkschaft, die den
„abgeschafften“ Tarifvertrag erreicht hatte und der von der neuen
Agentur bisher jegliches Gespräch verweigert wird. Die Petition, zu
deren Unterzeichnung in der Kampagne aufgefordert wird, richtet sich
an beide Agenturen und soll das Wieder in Kraft treten des 2013
ausgehandelten Tarifvertrags erreichen.
https://www.labourstartcampaigns.net/show_campaign.cgi?c=4153
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