Dienstag, 9. Juli 2019

Stuttgart Ein echtes Gemeinschaftswerk - das gut besuchte 11. Neckarfest



Über 600 Besucherinnen und Besucher feierten gestern begeistert in Stuttgart-Untertürkheim das 11. Neckarfest.
Von js

Ein echtes Gemeinschaftswerk - das gut besuchte 11. Neckarfest
Die baden-württembergische MLPD-Landesvorsitzende Julia Scheller mit Musikern von Grup Yorum (Foto: RF)
Auf sie wartete ein vielfältiges Programm mit tollen Höhepunkten in einer internationalistischen, zukunftsorientierten, solidarischen Atmosphäre.

Grup Yorum trat trotz Drohungen erfolgreich auf

Die türkische Musikband Grup Yorum und die Veranstalter ließen sich von den Drohungen im Vorfeld - ausgehend vom Innenministerium - nicht einschüchtern (Rote Fahne News berichtete). Viele kamen genau deshalb, um Grup Yorum, die oft schon Plätze und Arenen füllten, zu sehen und zu hören.

So platzte die Tanzfläche aus allen Nähten mit Menschen deutscher, türkischer, kurdischer, afrikanischer, lateinamerikanischer, afghanischer, syrischer und iranischer Herkunft.

Alassa Mfouapon war da

Schon zu Beginn war die brandneu erschienene Dokumentation des Tribunals gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik - durchgeführt auf dem 19. Internationalen Pfingstjugendtreffen - öffentlich vorgestellt worden. Alassa Mfouapon als Hauptankläger musste seine Anklage beim Tribunal noch per Videobotschaft vortragen, da er aufgrund der unterdrückerischen Residenzpflicht Karlsruhe nicht verlassen durfte.

Diese ist für Baden-Württemberg nun gelockert worden. So konnte er zur Freude des ganzen Neckarfests höchstpersönlich die Dokumentation „Jetzt reden wir!“ präsentieren. 134 Exemplare hat der Freundeskreis Alassa & Friends am gemeinsamen Stand mit Solidarität International verkauft.

Gesprächsrunde mit Thüringer Landtagskandidaten

Mit der Gesprächsrunde der MLPD am Nachmittag „Thüringen – Internationalistische Liste/MLPD gegen die Rechtsentwicklung der Regierung“, an der bis zu 150 Besucherinnen und Besucher teilnahmen, wurde die Achse zwischen dem Aufbau der MLPD in Baden-Württemberg und in Thüringen verstärkt.

Personell, indem das Neckarfest auch einen Gast aus Sömmerda, der Partnerregion des MLPD-Kreisverbandes Stuttgart-Sindelfingen, begrüßen durfte, sowie in der Vorstellung der vier Direktkandidaten Doris Bauerle, Achim Bauerle, Wolfgang Serway und Michael Wist, die im letzten Jahr von Baden-Württemberg nach Thüringen umgezogen sind, um dort für die Internationalistische Liste/MLPD zu kandidieren.

Lust auf mehr: Auszug aus der Bergarbeiterrevue

Passend dazu zeigte der Jugendverband REBELL im Anschluss auf der Bühne einen Auszug aus der Bergarbeiterrevue, die am 4. August in Thüringen im Kulturhaus Dorndorf genauso aufgeführt wird sowie am 7. September im Alten Feuerwehrhaus in Stuttgart-Heslach.

Der Frauenverband Courage informierte über die Wiederverhaftung dreier Angeklagter im Münchner TKP/ML-Prozess. Dabei ist unter anderem Dr. Banu Büyükavci, die im letzten Jahr zu Gast beim Neckarfest war. Eine Solidaritäts- und Protesterklärung wurde von den anwesenden Besucherinnen und Besuchern einstimmig verabschiedet.

Ausklang mit Live-Musik und Tanz

Diese besonderen Höhepunkte wurden umrahmt und vervollständigt mit der Spielstraße inklusive Spritz- und Geschicklichkeitsspielen der Jugendfeuerwehr Untertürkheim, die eigens mit einem echten, großen Feuerwehrauto kam. Beim Zirkus Rebellini beeindruckten die Kinder mit akrobatischen Leistungen, die auf dem Fest selbst erst eingeübt wurden.

Im Programm traten am Nachmittag des weiteren Pit Bäuml, politischer Liedermacher aus Heilbronn, sowie das A-Z Orchester mit anspruchsvollen und eingängigen Melodien auf. Zum Tanz spielten am Abend auch Hasan Saglan mit Lukas Weißert sowie „Kommando: Umsturz!“ aus Karlsruhe mit ihren rockigen und rebellischen Liedern. Mit DJ Luca vom REBELL Esslingen klang der Abend aus.

Aktiv beteiligten sich mit Essens-, Bücher-, Kulturhandwerk-Ständen am Neckarfest Bir-Kar, Anatolische Förderation, People to People, Äthiopischer Verein, Aktivisten der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz, der Umweltgewerkschaft und des Vereins „Ein Dollar Brille e.V“.

Das Neckarfest wäre aber auch nicht so gelungen ohne unermüdliche Aufbauhelfer, Dienste beim Spülen, Ausschank, Grillen, in der Küche, als Ordner und vielem mehr – ein echtes Gemeinschaftsprojekt.

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