Mittwoch, 15. Mai 2019
Nach der von Menschenmassen verhinderten Blockade der Nilbrücke durch Milizen fallen tödliche Schüsse in Khartum: Die Reaktion im Sudan versucht den Gegenangriff
Am Sonntagvormittag, 12. Mai 2019, versuchten Einheiten der
Janjaweed-Milizen (die sich nach den Geldspritzen aus Berlin und
Brüssel jetzt RSF nennen und so tun, als wären sie Teil der Armee, in
deren Übergangsrat sie auch wirken) die Nilbrücke zu blockieren, um
den weiteren Zustrom von Menschen zum Dauer Sit-In beim
Armeehauptquartier zu verhindern: Diese folgten einem Aufruf, den
Druck zu verstärken, denn die „Hängepartie“ der Verhandlungen zwischen
Militärrat und Oppositions-Plattform nervt immer mehr Menschen. Dieser
Blockadeversuch wurde von der Masse der DemonstrantInnen verhindert,
der Weg über die Nilbrücke wurde frei gekämpft. Von daher war der
sofort geäußerte Verdacht, die Schüsse, die dann in der Nacht fielen,
seien von der RSF abgefeuert worden, zumal sowohl Zivilisten, als auch
Soldaten unter den Opfern des Überfalls waren. Uniformierte und
maskierte Banden mischten sich auch in der ostsudanesischen Stadt El
Geldaref in einen eskalierenden alltäglichen Streit um zu teures
Trinkwasser ein, was ebenfalls zu mehreren Toten führte. Wer auch
immer hinter diesen Angriffen steckt, es ist in jedem Fall die Kraft
der Reaktion, die hier versucht, die Volksbewegung im Sudan zu
bremsen, nachdem sich seit Wochen zeigt, dass Drohungen und
Einschüchterungsversuche nicht wirklich wirken, muss Blut fließen, wie
die Gewerkschaft SPA in einer Erklärung unterstrich, in der sie die
Menschen des Sudan aufrief, Ruhe zu bewahren und sich gleichzeitig zu
wappnen für durchaus möglich weitere Angriffe „jener Kräfte, die das
alte Regime mobilisiert“. Zur den Überfällen im Sudan vier aktuelle
Beiträge und zwei Hintergrundartikel – sowie zwei Ergänzungen am 15.
Mai 2019 zur Übereinkunft, die trotz des tödlichen „Störfeuers“
getroffen wurde, und auch ein Appell zur Aufklärung des Verbrechens
http://www.labournet.de/?p=148717
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