Mittwoch, 15. Mai 2019

HH: Bündnis „Bildung ohne Bundeswehr (BoB)“ protestiert gegen Kriegspropaganda und Rekrutierung der Bundeswehr auf dem 830. Hafengeburtstag


12.05.19
KRIEG BEGINNT HIERAm Samstag (11.5.) protestierte das Bündnis „Bildung ohne Bundeswehr“ (BoB) gemeinsam mit mehreren dutzend anderen AntimilitaristInnen vor dem „Einsatzgruppenversorger Berlin“ der Marine auf dem 830. Hafengeburtstag. Mit dem Motto „Krieg beginnt hier: Werbung für Kampfeinsätze ist kein Familienspaß, SoldatInnen töten Menschen!“ schuf die Protestaktion einen Kontrast zu der an die breite Öffentlichkeit gerichtete Kriegswerbung und zeigte die Verbindung wirtschaftlicher Interessen und militärischer Intervention auf.
Als Auftakt um 11 Uhr sorgte ein spontanes Hip-Hop-Livekonzert von Master Al und Albino direkt neben dem Zugang zum Kriegsschiff bei den BesucherInnen des Hafengeburtstag für Aufmerksamkeit. Der antimilitaristische Auftritt wurde von AktivistInnen mit Plakaten („Wir wollen eure Kriege nicht“ und „Krieg ist keine Berufsperspektive – Bildung ohne Bundeswehr“) und Slogans („Deutsche Waffen, deutsche Geld morden mit in aller Welt“) unterstützt. Nach kurzer Zeit war die Polizei zur Stelle und versuchte, den Protest zu unterbinden. Man ließ sich nicht mundtot machen und skandierte: „Bei deutschen Kriegen geht’s nur ums Geld – Bundeswehr raus aus den Ländern der Welt!“.
Nach der Aktion gab es eine Kundgebung an der Überseebrücke. Die vorbeilaufenden BesucherInnen und Familien wurden mit Flyer auf die subtile Anwerbung junger RekrutInnen aufmerksam und gemacht. Mit Redebeiträgen, Sprechchören und Flyern wurde die Verbindung der sogenannten humanitären Einsätze mit geostrategischen und ökonomischen Interessen.
In einer Rede verdeutlichte ein Sprecher des Bündnisses Bildung ohne Bundeswehr: „Kriegs- und Auslandseinsätze finden ausnahmslos in Ländern mit großen Rohstoffreserven, auf wichtigen (See-)Handels- und Transitwegen sowie rund um das Mittelmeer und entlang der Flüchtlingsrouten statt.“ Zudem zeigte er mit Verweis auf die Führungsakademie und Bundeswehruniversität die Bedeutung Hamburgs als wichtigen strategischen Standort des deutschen Militärs auf.
Die Pressesprecherin des Bündnisses, Denise Wilken, sagte schließlich: „Hamburg ist aber nicht nur wichtig für die Rekrutierung von Jugendlichen, Werbung für Krieg und Militär, sondern auch als Rüstungsdrehscheibe. Der Hafen ist ein zentraler Umschlagplatz für Unmengen Waffen und Munition. Die Stadt ist heute leider ein Tor zur Welt von Krieg und Tod.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen