Freitag, 12. April 2019

[Schichtzulagen] Ärger bei Daimler in Bremen über Tarifabschluss


IG Metall-Kampagne: Mein Leben. Meine Zeit. Arbeit neu denken.In der Metalltarifrunde im Bezirk Küste gab es für die Daimler-Beschäftigten eine ergänzende Forderung nach Angleichung der Schichtzulagen an die Schichtzulagen bei Daimler in Baden-Württemberg. Die Daimler-Beschäftigten im Norden bekommen nämlich bei Nachtschicht nur 12,5 Prozent des Brutto-Stundenlohnes als Schichtzuschlag, während es in Baden-Württemberg 30 Prozent sind. Ein Korrespondent aus Bremen schreibt: „Nachdem in Baden-Württemberg der Tarifvertrag abgeschlossen war, hat der IG Metall-Bezirksleiter Küste angedroht, ohne das Thema Schichtzulagen keinen Tarifvertrag zu unterschreiben. Daraufhin wurde ein weiterer Streik am 7. Februar in der Nachtschicht vorbereitet. Infolge hat der Daimler-Vorstand gedroht, gar nicht über Schichtzulagen zu reden, wenn gestreikt wird. Die Vertrauenskörperleitung hat in Absprache mit dem Ortsvorstand und der Bezirksleitung der IG Metall den Streik abgeblasen. Der Tarifvertrag wurde am Freitag dann ohne Schichtzulagen unterschrieben…” Meldung vom 16.02.2018 bei Rote Fahne News externer Link, siehe dazu:
  • Urteil des Bremer Landesarbeitsgerichts: Mercedes drohen Millionennachzahlungen an Schichtarbeiter New 
    “… Auf Mercedes kommen Nachzahlungen in Millionenhöhe für die Schichtmitarbeiter im Bremer Werk zu. Denn das Bremer Landesarbeitsgericht hat am Mittwochmorgen einem Bremer Mercedes-Mitarbeiter Recht gegeben, der wegen unterschiedlicher Schichtzulagen geklagt hatte. (…) Das wollte der Mitarbeiter nicht mehr länger hinnehmen und reichte im Sommer 2016 eine Klage ein. Unterstützt wurde er dabei von der IG Metall. Das Urteil kann für den Konzern teuer werden. Das Gericht hat ausgerechnet, dass dem Mitarbeiter monatlich knapp 700 Euro durch die unterschiedliche Bezahlung entgehen; seitdem er die Klage eingereicht hat, ist so ein Betrag von knapp 22.000 Euro zusammengekommen. Im Laufe des Verfahrens hatte Daimler seinem Angestellten eine Einmalzahlung von 25.000 Euro geboten. Die Bedingung: Er müsse die Klage zurückziehen. Dieses Angebot lehnte der Angestellte aber ab und schlug auch grundsätzlich einen Vergleich aus. „Daraufhin hat der Vertreter von Daimler gedroht, die Nachtschicht abzuschaffen, das Werk zu schließen und Arbeit in ein ungarisches Werk zu verlagern“, sagte der Geschäftsführer der IG Metall Bremen, Volker Stahmann, bereits vor der Urteilsverkündung. (…) Doch es wird auch für andere Betriebe Thema sein, wie Stahmann sagt: „Dieses Urteil wird bundesweite Auswirkungen haben.“ Das gefällte Urteil könnte nach Auffassung der IG Metall fast alle Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland betreffen…” Beitrag von Florian Schwiegershausen und Ilias Subjanto vom 10. April 2019 beim Weser Kurier online externer Link
  • Daimler drohen Millionennachzahlungen wegen höherer Nachtzuschläge
    “… Der Angestellte arbeitet in der Dauernachtschicht. Dafür bekommt er einen Schichtzuschlag von 15 Prozent auf sein Gehalt. Wer aber nur unregelmäßig nach 22 Uhr im Mercedes-Werk am Montageband steht, dessen Nachtarbeit wird mit einem Zuschlag von 50 Prozent entlohnt. Das wollte der Mitarbeiter nicht länger hinnehmen. Unterstützt wird er bei seiner Klage von der IG Metall. Deren Geschäftsführer in Bremen, Volker Stahmann, sagt: „Es macht keinen Unterschied, ob man regelmäßig oder unregelmäßig in der Nachtschicht arbeitet.“ In der unterschiedlichen Bezahlung sieht er einen Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgebot. Gestützt wird Stahmann bei seiner Ansicht vom Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt. Das hatte vergangenen März für einen Fall aus der Textilbranche entschieden, dass regelmäßige und unregelmäßige Schichtarbeit gleich bezahlt werden müssen. Sonst würden regelmäßige Schichtarbeiter „gleichheitswidrig schlechter“ gestellt werden, begründeten die Richter das Urteil. (…) Der Konzern wies lediglich darauf hin, dass die Höhe der Schichtzuschläge in den jeweiligen Tarifverträgen festgeschrieben sei. Und diese seien mit der IG Metall ausgehandelt worden. (…) Stahmann sagt, dieser Bestandteil der Tarifverträge sei vor vielen Jahrzehnten aufgenommen worden. „Damals ging man davon aus, dass sich der Körper bei regelmäßiger Nachtarbeit anpasst.“ Heutzutage sei das aber widerlegt. In der Tarifrunde 2018 hatte die IG Metall eine Schichtzulage von 30 Prozent gefordert – unabhängig von der Regelmäßigkeit der Nachtarbeit. Die Gewerkschaft konnte sich jedoch nicht durchsetzen…” Kommentar von Stefan Lakeband vom 18. Februar 2019 beim Weser Kurier online externer Link

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