Freitag, 9. November 2018

Gewerkschaftstag 2018 der NGG – Wildwuchs im Gastgewerbe


NGG“… 30 172 Euro brutto verdiente demnach ein Vollzeitbeschäftigter in Ostdeutschland im letzten Jahr durchschnittlich, teilte die NGG in ihrer täglichen Information mit. Im Westen seien es 35 084 Euro gewesen. »Es kann nicht sein, dass sich nur ein Zehntel aller ostdeutschen Hotels, Gaststätten und Restaurants an einen Tarifvertrag hält«, kritisierte Guido Zeitler, gelernter Hotelfachmann und seit Dienstag Vorsitzender der NGG. (…) Die rund 200 000 Mitglieder der NGG verteilen sich auf viele Branchen sowohl im produzierenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor. (…) Fast noch dramatischer ist die Situation im Gastgewerbe, wo sich nicht einmal die Hälfte der zwei Millionen Beschäftigten in einem regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis befindet. Unternehmen müssen immer länger nach Auszubildenden suchen, da sich in der derzeitigen Phase des von einer Hochkonjunktur befeuerten Arbeitsmarktes kaum ein Jugendlicher für einen Job interessiert, der von schlechter Bezahlung, unbezahlten Überstunden und miserablen Arbeitsbedingungen geprägt ist. Das betrifft sowohl Hotels als auch Betriebskantinen, die Systemgastronomie mit McDonald’s, Burger King und Co, aber auch kleinere inhabergeführte Betriebe. Generell sieht sich die NGG mit einem zunehmenden Wildwuchs auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert. Niedriglöhne, Leiharbeit, Werkverträge sowie Verstöße gegen Sozialstandards, Arbeits- und Umweltschutz sind in vielen Betrieben Alltag. (…) Schwerpunkt der kommenden Jahre ist für Zeitler allerdings die Tarifpolitik. Dabei werde es in Zukunft »eher konfliktreicher zugehen«, sagte der neue Vorsitzende gegenüber »nd«. Immer mehr Unternehmen entzögen sich tariflichen Vereinbarungen und »werden dabei von den Arbeitgeberverbänden massiv ermuntert«…” Bericht von Rainer Balcerowiak vom 07.11.2018 beim ND online externer Link: “Wildwuchs im Gastgewerbe. Der neue Gewerkschaftsvorsitzende Guido Zeitler will vor allem die Tarifbindung stärken”, siehe auch die NGG-Sonderseite zum Gewerkschaftstag externer Link

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