Sonntag, 10. Juni 2018

Hartz IV: Jobcenter manipuliert Arbeitslosenstatistik


Die Arbeitsmarktstatistik zeigt wieder einen Abwärtstrend auf. Laut Aussagen der Bundesagentur für Arbeit waren im Mai 2018 ca. 2,3 Millionen Menschen ohne Job. Um die Arbeitslosenstatistik schön zu rechnen, wird eine beträchtliche Anzahl von Hartz IV-Beziehern sowie Unterbeschäftigte aus der Statistik herausgenommen.


Zahl der Arbeitslosen liegt bei einem angeblichen Rekordtief.

Der Monat Mai weist ein angebliches Rekordtief auf, was die Arbeitslosenzahlen angeht. Laut den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit beträgt die Zahl der Arbeitslosen derzeit 2,3 Millionen. Von dieser Statistik ausgenommen sind die Unterbeschäftigten, welche an Maßnahmen zur Wiedereingliederung teilnehmen, Personen, die bereits die Altersmarke von 58 überschritten haben aber auch Menschen, die innerhalb von 12 Monaten kein konkretes Jobangebot erhalten haben.
Der Begriff „Unterbeschäftigter“ führt daher eher zur Verwirrungen, weil damit nicht Menschen gemeint sind, die einer Beschäftigung nachgehen und gerne mehr arbeiten möchten.

Wer gilt eigentlich als arbeitslos?

Die Kriterien, wann eine Person als arbeitslos gilt, werden per Gesetz festgelegt. Häufig werden die Gesetze so formuliert, dass die Arbeitslosenstatistik nach unten sinkt. Als arbeitslos gelten Menschen, die weniger als 15 Stunden in der Woche arbeiten oder gar keiner Arbeit nachgehen und der Arbeitsagentur zur Vermittlung für einen Job zur Verfügung stehen. Ausgenommen von dem Arbeitslosenbegriff sind daher Schüler, Studenten und Rentner, auch wenn sie sich in einem erwerbsfähigen Alter befinden. Aber auch alle Personen, die sich nicht bei der Agentur für Arbeit als arbeitslos gemeldet haben.

Anzahl der Hartz IV-Bezieher ist dreimal so hoch

Auch die Anzahl der Hartz IV-Bezieher wurde nicht korrekt in die Arbeitsmarktstatistik aufgenommen. Demnach sollen fast dreimal so viele Menschen von Hartz IV leben wie tatsächlich von der Bundesagentur für Arbeit angegeben. 835.000 Menschen leben demnach von Arbeitslosengeld. 6,21 Millionen Menschen leben in einem Hartz IV-Haushalt, hiervon sind 2 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

„Aufstocker“ ebenfalls nicht in Statistik

Um die Arbeitslosenstatistik weiter schön zu reden, werden auch Hartz IV-Aufstocker nicht aufgeführt. Aufstocker sind Personen, die trotz Beschäftigung auf Hartz IV-Leistungen angewiesen sind. Durch das Schönreden der Arbeitsmarktsituation werden somit Probleme wie die Niedriglohnbeschäftigung aber auch der zu geringe Regelsatz beiseitegeschoben.

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