Donnerstag, 14. Juni 2018

Aus dem „Lehrbuch des Linksradikalismus“? Jordanische Berufsverbände wollten der neuen Regierung Zeit geben. Die Mitglieder nicht


„Kritik am Monarchen ist üblicherweise tabu in Jordanien, und auch die 
Volksproteste konzentrierten sich auf „die Regierung“, zu der das 
Königshaus nicht zählt. Doch mehren sich die Stimmen derer, die alles 
in Frage stellen. Kawaldeh gehört zu einem mächtigen Stamm. Die 
Kawaldehs sind nicht unantastbar, aber sie können sich im Gegensatz 
zur palästinensischen Bevölkerungsmehrheit etwas mehr erlauben. 
Vielleicht fühlt sich Samir Kawaldeh durch seinen Namen etwas 
geschützt. Aber als zwei Polizisten kommen und auch die letzten 
Zivilisten vom Kreisverkehr scheuchen, fügt auch er sich. In den 
vergangenen Tagen sind in Jordanien so viele Menschen auf die Straße 
gegangen wie seit Jahrzehnten nicht. Es sollen mehr gewesen sein als 
2011 zu Beginn der arabischen Aufstände, die der König damals rasch 
entschärfen konnte, indem Aufrührer festgenommen, Beamtengehälter 
erhöht und Konsumgüter verbilligt wurden. Ähnlich wie 2011 in Kairo 
auf dem Tahrir-Kreisverkehr demonstriert wurde, versammelten sich die 
Jordanier nun in Amman auf dem Rondell vor dem Sitz des 
Premierministers. Mit Erfolg: König Abdullah hat einen neuen 
Premierminister eingesetzt. So macht es das Königshaus stets, wenn es 
darum geht, Unmut in der Bevölkerung abzuleiten. Die Lage hat sich 
beruhigt, aber das Problem riesiger Staatsverschuldung, 
Arbeitslosigkeit und Armut ist geblieben“ – aus dem Beitrag „Lavieren 
statt reformieren“ von Jochen Stahnke am 08. Juni 2018 in der FAZ 
online, wobei die Frage, ob sich die Lage wirklich beruhigt hat, noch 
dahin gestellt sein dürfte
http://plus.faz.net/faz-plus/politik/2018-06-09/bcc1cbacb0f358fbda01677bf18deaf7/?GEPC=s3

Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge – darunter auch einer über 
die „Meinungsänderung“ der Berufsverbände bezüglich weiterer Proteste 
und wie sie zustande kam, sowie den Hinweis auf den bisher letzten 
unserer Beiträge zu den Protesten in Jordanien
http://www.labournet.de/?p=133260

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