Samstag, 19. August 2017
Gepäck-Kontrolleure in Barcelonas Flughafen streiken: Trotz Drohungen der Regierung mit Francos Gesetz und dem Einsatz der Armee (Guardia Civil)
Der Beschluss auf der Belegschaftsversammlung war am Sonntag deutlich
gefasst worden: Für den Streik, gegen die Anordnung der Regierung,
mindestens 90% der Kontrollen müssten im Rahmen des Notdienstes
durchgeführt werden – und gegen die Entlassungsdrohungen des
Subunternehmens Eulen, das sich den Auftrag der Gepäckkontrolle
gesichert hatte. 150 Stimmen für Streik, 36 dagegen – knapp die Hälfte
der Beschäftigten hatte sich an der Abstimmung beteiligt. Und während
nahezu keine Meldung, kein Bericht – nicht nur in der BRD –
„vergisst“, die Gefahren für den Urlaub als erstes zu erwähnen (nach
dem internationalen Maßstab: Je rechter das Medium, desto schriller
wird „Geiselnahme“ gebrüllt), findet der Streikgrund schon weitaus
weniger Beachtung: Schichten bis zu 16 Stunden am Tag, bei einem
Höchstlohn (inklusive Zulagen) von 1126 Euro/Monat (Brutto, versteht
sich). Die spanische Regierung – von der viele einfach behaupten, sie
sei eine demokratische, weil sie gewählt worden sei – greift nicht
umsonst auf ein Gesetz Francos zurück, um den Streik zu unterdrücken.
Sie ist schließlich eine extrem reaktionäre Vereinigung, die bis heute
solche Banden wie die Franco-Stiftung unterstützt. Spanische Medien
kritisieren radikale Gewerkschafter als Abenteurer (und was ihnen ein
besonderes Anliegen zu sein scheint: Die Gewerkschaft PROU habe noch
nicht einmal ein eigene Büro) und bedauern, dass die „großen
Gewerkschaften“ sich nicht intensiver engagieren. Siehe dazu einige
aktuelle Beiträge, auch zur gewerkschaftlichen Situation an den
Flughäfen in Spanien
http://www.labournet.de/?p=120130
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