Samstag, 19. August 2017

[Chiapas98] Mexiko sieht nach erstem Nafta-Gespräch keine Annäherung (Der Standard, Wien

Der Standard, 17.8.2017.

Washington/Mexiko-Stadt – Bei den ersten Gesprächen über eine Neufassung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta hat es nach Einschätzung Mexikos keine Annäherung gegeben. Dazu sei es noch zu früh, sagte Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo am Mittwoch vor Journalisten in Washington. Der erste Tag der Verhandlungen zwischen den USA, Mexiko und Kanada habe keine Überraschung gebracht. Alle Seiten müssten sich flexibel zeigen, sagte Guajardo. Er hoffe, dass die zweite Runde Schwung in die Verhandlungen bringen werde. 

Erste Runde bis Freitag 
Die erste Verhandlungsrunde in Washington soll bis Freitag dauern. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer äußerte die Hoffnung, die Gespräche bis Jahresende abzuschließen. Er signalisierte zugleich eine harte Linie. US-Präsident Donald Trump habe kein Interesse daran, das 23 Jahre alte Abkommen nur leicht anzupassen, sagte Lighthizer. Benötigt würden umfassende Änderungen. "Wir müssen sicherstellen, dass die riesigen Handelsüberschüsse nicht weiterbestehen", sagte er. Kanadas Außenministerin Chrystia Freeland erklärte dagegen, die Handelsbilanz sei für ihr Land kein Maßstab für den Erfolg oder Misserfolg eines Abkommens. Mexikos Wirtschaftsminister Guajardo sagte, damit eine Vereinbarung Erfolg habe, müsse sie für alle Beteiligten funktionieren. "Ansonsten ist das kein Deal." US-Vizepräsident Mike Pence sprach unterdessen von einer "win-win-win-Situation" für Kanada, Mexiko und die USA. 

Kleinbauern protestieren 
Zu Beginn der Neuverhandlungen haben in Mexiko Hunderte Kleinbauern gegen den Vertrag protestiert. Am Mittwoch marschierten sie zum Außenministerium im Zentrum von Mexiko-Stadt und skandierten "Raus aus NAFTA". Vor allem für die Kleinbauern habe das Abkommen keine Vorteile gebracht, sagte der Chef des Bauernverbands Cocyp, José Jacobo Femat. "Die Auswirkungen sind negativ. Oft bekommen die Bauern für ihre Produkte weniger als den Herstellungspreis." Die mexikanische Regierung habe keine eigene Vision für die Entwicklung des ländlichen Raums und investiere nicht in die Infrastruktur. "Die Regierung setzt eine Politik um, die von Privatunternehmen und internationalen Organisationen entworfen wurde", kritisierte Femat. (APA, red, 17.8.2017) - 

derstandard.at/2000062742335/Mexiko-sieht-nach-erstem-Nafta-Gespraech-keine-Annaeherung
_______________________________________________
Chiapas98 Mailingliste
JPBerlin - Mailbox und Politischer Provider
Chiapas98@listi.jpberlin.de
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/chiapas98

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen