Samstag, 8. Juli 2017

Nach dem Ende des Streiks bei VW Bratislava: Unterschiedliche Rechenkünste, ganz wie in der BRD



Am Montag, 26. Juni 2017 endete der sechstägige Streik der  
VW-Belegschaft von Bratislava. Die Übereinkunft sei nach langen  
Verhandlungen zustande gekommen – das war ungefähr das einzige, was  
von beiden Seiten abschließend gemeinsam festgestellt wurde. Ansonsten  
durchaus bekannte Muster der Bewertung: Während die Gewerkschaft den  
Streik als erfolgreich bewertet, verwies das Unternehmen darauf, dass  
der reale Abschluss kaum höher sei, als das ursprüngliche „Angebot“  
der Werksleitung. Ein Tarifvertrag über 27 Monate mit drei Stufen der  
Lohnerhöhung und erhöhter Bonuszahlung sowie Möglichkeiten der höheren  
Einstufung diverser Lohngruppen, auch für Neueingestellte – machen  
nach verschiedenen Berechnungen insgesamt 14,2% Lohnerhöhung aus. Was  
so gesehen, nahe an den von der Gewerkschaft zuerst geforderten 16%  
liegt – und höher, als das gewerkschaftliche Kompromiss-Angebot von  
13,9% nach einigen Streiktagen, was dann schon stutzig macht. 4,7%  
jetzt und Anfang 2018 nochmals 4,1% - auf den ursprünglich  
verhandelten Zeitraum berechnet, ergibt es 8,8% (plus erhöhten Bonus)  
– und das liegt dann ganz nahe beim ursprünglichen Angebot des  
Unternehmens von 8,7%. Nicht Kommentaristen jeder Art werden da  
entscheiden, ob sich der Streik „gelohnt“ hat – sondern die  
Belegschaft wird dies wissen und spüren. Siehe dazu drei aktuelle  
Meldungen
http://www.labournet.de/?p=118049

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen