Samstag, 8. Juli 2017
DGB: “Soziale Sicherheit und innere Sicherheit gehören zusammen”
Durchgreifen statt streiken. Der DGB begibt sich vor der
Bundestagswahl auf Law-and-Order-Kurs
"Der DGB hat das Thema »Innere Sicherheit« für sich entdeckt. Ein
neues Positionspapier klingt, als habe die Organisation den
Forderungskatalog der Gewerkschaft der Polizei übernommen. (...) In
dem Papier fordert der Bundesvorstand nicht nur, 20 000 zusätzliche
Polizisten einzustellen, sondern auch, den Justizapparat auszubauen.
Zudem sollen die Zuständigkeiten für Ermittlungen noch stärker
zentralisiert werden. So fordert der DGB, die Behörden des Bundes und
der Länder sollten »Daten über verdächtige Personen und Straftäter
sowohl im Rahmen der Gefahrenabwehr als auch bei der Strafverfolgung
direkt austauschen können«. Er plädiert damit für die endgültige
Revision des im Potsdamer Abkommen von 1945 festgehaltenen Trennungs-
und Dezentralisierungsgebots. Auch die Kompetenzen der Zollbehörden
sollen größer werden. Unter anderem fordert der DGB eine Erweiterung
des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit auf die Bereiche des
Einzelhandels sowie des Bäcker- und Fleischerhandwerks, um Kontrollen
zu erleichtern. Leidtragende dieser Kontrollen waren bisher meist
nicht die Unternehmen, sondern die illegal Beschäftigten, häufig
Migranten. (...) Dass der Gewerkschaftsbund, indem er auf Gefühle
statt auf Fakten setzt und eine Law-and-Order-Rhetorik übernimmt,
selbst populistische Politik betreibt, scheint ihn nicht weiter zu
stören." Artikel von Stefan Dietl in der jungle World vom 22.06.2017
https://jungle.world/artikel/2017/25/durchgreifen-statt-streiken
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen