Samstag, 8. Juli 2017

[Aktionen am Tag X] Das Ende ist absehbar. Nicht des NSU, sondern der NSU-Prozesse



„Am 6. Mai 2013 begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess  
gegen Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben und  
Carsten Sch. Voraussichtlich im Sommer 2017 wird der Prozess nach etwa  
400 Verhandlungstagen zu Ende gehen. Unabhängig davon, welchen Ausgang  
der Prozess nimmt: Für uns bleiben mehr Fragen als Antworten. Wir  
werden daher zum Prozessende zusammen auf die Straße gehen. Denn wir  
werden den NSU nicht zu den Akten legen. (…) Die Beschränkung der  
Bundesanwaltschaft auf das Trio Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe und ihr  
nächstes Umfeld ignoriert den Netzwerkcharakter des  
„Nationalsozialistischen Untergrunds“. Der NSU war keine isolierte  
Zelle aus drei Personen, der NSU war auch mehr als die fünf  
Angeklagten vor dem Oberlandesgericht. Nicht zuletzt die Arbeit der  
Nebenklage hat diese Grundannahme längst widerlegt. Ohne militante  
Nazi-Strukturen wie Blood and Honour, lokale Kameradschaften oder etwa  
den Thüringer Heimatschutz um V-Mann Tino Brandt und Ralf Wohlleben,  
wäre der NSU wohl schwer möglich gewesen. Die Aufklärung im Rahmen des  
Prozesses wurde jedoch konsequent unterbunden, auch durch die eng  
geführte Anklageschrift der Bundesanwaltschaft und die Weigerung, der  
Nebenklage komplette Akteneinsicht zu gewähren“ – aus dem Aufruf „Kein  
Schlussstrich!“ des Münchner Bündnisses gegen Naziterror und Rassismus  
vom Mai 2017 für die Vorbereitung einer Demonstration am Tag der  
Urteilsverkündung
https://nsuprozess.net/ueber/

Es gibt mittlerweile auch einen bundesweiten Aufruf: Kein Ende in  
Sicht: Rassismus und der NSU-Komplex. Bundesweite Aktionen zur  
Urteilsverkündung im NSU-Prozess. Aufruf bei #irgendwoindeutschland
https://irgendwoindeutschland.org/kein-ende-in-sicht-rassismus-und-der-nsu-komplex/

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