Sonntag, 22. Januar 2017

[WEF Davos 2017] "Ungleichheit als Wachstumsrisiko" (Stiglitz)



Wenn die Elite den Markt anprangert: Über Kapitalismuskritik auf dem 
Weltwirtschaftsforum und was das für die Linke bedeutet

"… Die kapitalismuskritische Linke steht indes vor einem Problem: Wie 
unterscheidet sich ihre Kapitalismuskritik von der liberalen oder 
rechtspopulistischen? Müsste nicht dann, wenn das bürgerliche Lager 
selbst die Auswüchse und Fehlentwicklungen des Kapitalismus 
kritisiert, die Linke ihre Kritik radikalisieren? Im wörtlichen Sinne 
von an die Wurzel gehen, wie es die Marxsche Kritik der politischen 
Ökonomie mit ihrer Kritik des »idealen Durchschnitts« beansprucht zu 
sein. Es könnte sich als Fehler herausstellen, was Teile der Linken in 
den vergangen Jahrzehnten einte: die Kritik der neoliberale Form des 
Kapitalismus. Denn darüber ist die Kritik des Kapitalismus an sich in 
den Hintergrund geraten. Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. 
Die Alternative zum Neoliberalismus ist beispielsweise ein 
sozialstaatlich regulierter Kapitalismus, die zum Kapitalismus eine 
Produktionsweise, an der das Eigentum an den wichtigsten 
Produktionsmitteln aufgehoben ist. Zugespitzt formuliert: Die Kritik 
des Neoliberalismus seitens der Linken war ein Fehler. Worauf es 
ankommt, ist die Verbindung der Kritik einer historisch-spezifischen 
Form des Kapitalismus mit jener des »idealen Durchschnitts«…" Artikel 
von Guido Speckmann vom 19.01.2017 beim Neuen Deutschland online
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1039042.wenn-die-elite-den-markt-anprangert.html

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