Sonntag, 22. Januar 2017
Großbritannien » Politik
a) Jetzt britischer „Brexit“ in echt: Und die Gewerkschaften?
„Der Brexit wird kommen - aber wie? Mit robusten Arbeitnehmerrechten,
anständigen Jobs und guten Löhnen – Frances O'Grady, Generalsekretärin
des britischen Gewerkschaftsbundes TUC, skizziert, welche
Anforderungen die britische Regierung erfüllen muss, um die Menschen
in Großbritannien und Europa voranzubringen“ – das ist der Vorspann
zum (übersetzten) Artikel „Unsere Antwort auf den Brexit“ von Frances
O’Grady am 17. Januar 2017 in der Gegenblende des DGB – ein Beitrag in
dem die sozialpartnerschaftlichen Positionen zur EU und zur britischen
Regierung und deren – möglicher – Verhandlungen über einen neuen
gemeinsamen Vertrag mit aller Deutlichkeit vertreten werden, wie etwa:
„Ein guter Vertrag für die britischen – und auch alle anderen
europäischen – Arbeitnehmer wird für mehr qualifizierte Arbeit sorgen,
Arbeitsrechte schützen und den Einfluss der Arbeitnehmer am
Arbeitsplatz stärken. Ein schlechter Vertrag dagegen wird
Arbeitsplätze vernichten, die Arbeitnehmerrechte schwächen und das
Risiko erhöhen, dass öffentliche Dienstleistungen privatisiert
werden“. Schreibt die gute Frau über einen Vertrag, den die EU und die
Regierung May aushandeln sollen. Tja. Aber, schlimmer noch: „Viele der
Austrittsbefürworter sind besorgt über die Zuwanderung und auch für
die Brexit-Gegner ist dies ein wichtiges Thema. Bei der Abstimmung
ging es aber nicht nur um Migration: Die Mehrheit der Wähler, auch die
Mehrheit der Brexit-Befürworter, möchte, dass EU-Bürger auch weiterhin
das Recht haben, in Großbritannien zu leben und zu arbeiten. Deshalb
sind auch wir Teil einer von vielen Seiten unterstützten Koalition,
die von der britischen Regierung eine diesbezügliche Regelung fordert,
bevor die Verhandlungen über den Brexit beginnen“ – mit anderen
Worten: „Nicht-EU-Bürger raus“ als gewerkschaftliche Position oder wie
oder was…
http://gegenblende.dgb.de/artikel/++co++2fea017e-dcd3-11e6-adfc-525400e5a74a
Siehe dazu auch zwei etwas realistischere Beiträge aus der britischen
linken gewerkschaftlich orientierten Bewegung
http://www.labournet.de/?p=110320
b) EU: Vorsicht, UK schwenkt aus
"Die britische Premierministerin May (...) plant den harten Brexit.
Offiziell beginnen die Verhandlungen zwar im März. Doch schon jetzt
schwenkt UK in wichtigen Fragen aus – und fordert die EU heraus. Dabei
geht es längst nicht nur um die Unternehmenssteuern, die
Großbritannien nach dem EU-Austritt auf Dumping-Niveau senken könnte,
um die Konzerne im Land zu halten und die Wirtschaft anzukurbeln. Der
erste Schwenk betrifft die Außenpolitik, wo sich London bereits jetzt
von der EU absetzt. So hat Außenminister Johnson die Nahost-Konferenz
in Paris boykottiert und sich an die Seite Israels gestellt. Der
zweite Schwenk betrifft die Handelspolitik. Hier möchte London so bald
wie möglich mit den USA ins Geschäft kommen – angeblich sollen die
Verhandlungen gleich nach Trumps Amtsantritt beginnen..." Beitrag von
Eric Bonse vom 17. Januar 2017 in seinem Blog Lost in Europa
http://lostineu.eu/vorsicht-uk-schwenkt-aus/
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