Sonntag, 22. Januar 2017
Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen
[Interview] »Ein Drittel der Klinik-Azubis verdient nichts« Ver.di
will Vergütung schulischer Ausbildungsgänge im Krankenhaus durchsetzen
"Ver.di fordert in der Tarifrunde für die Landesbeschäftigten unter
anderem die Einbeziehung schulischer Ausbildungsgänge, zum Beispiel in
den Gesundheitsberufen. Was hat es damit auf sich?
Das ist für uns ein ganz wichtiges Thema. Viele junge Kolleginnen und
Kollegen in den Unikliniken, die unter den Tarifvertrag der Länder,
TV-L, fallen, sind begeistert, dass die ver.di-Bundestarifkommission
diese Forderung aufgestellt hat. Denn im Moment verdient rund ein
Drittel der Auszubildenden in den Krankenhäusern kein Geld, weil diese
Personen eine schulische Ausbildung absolvieren.Um welche
Ausbildungsgänge geht es? Das betrifft unter anderem
medizinisch-technische Assistenten, Diätassistenten, Physiotherapeuten
und Logopäden. Alles Berufe, ohne die das Krankenhaus nicht
funktioniert und in denen die Beschäftigten eine hohe Verantwortung
tragen. Deshalb brauchen sie die bestmögliche Ausbildung. Und dazu
gehört selbstverständlich eine angemessene Vergütung. (...) Wie immer
in Tarifverhandlungen hängt das Ergebnis von der Durchsetzungs- und
Mobilisierungsfähigkeit ab. Sehr viele schulische Auszubildende sind
jedenfalls ganz heiß darauf, für ihre Interessen auf die Straße zu
gehen. Unter den anderen Auszubildenden und den Examinierten gibt es
dafür große Solidarität. Wenn sie zusammenstehen, können die
Kolleginnen und Kollegen diese und die weiteren Tarifforderungen
gemeinsam durchsetzen." Daniel Behruzi im Gespräch mit Mario Gembus
bei der jungen Welt 18. Januar 2017 (Mario Gembus ist Jugendsekretär
im ver.di-Fachbereich Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und
Kirchen.)
http://www.jungewelt.de/2017/01-18/038.php
Siehe zum Hintergrund unser Dossier: Tarif- und Besoldungsrunde 2017
im öffentlichen Dienst der Länder
http://www.labournet.de/?p=106247
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